Bauhof, Kita, Kanal, Straßen: Wo Hollenbach investiert
Finanzen Der Gemeinderat Hollenbach verabschiedet für das laufende Jahr einen Rekordhaushalt. Es stehen einige große Projekte an. Für diese greift die Gemeinde in die Rücklagen und nimmt vielleicht einen Kredit auf. Warum die Volkshochschule mehr Geld bek
Hollenbach Einen Haushalt mit diesem Volumen hat die Gemeinde Hollenbach noch nie aufgestellt und eine Wiederholung in dieser Größenordnung wird es wohl auf die Schnelle auch nicht geben. Richard Baur erläuterte am Donnerstag dem Gemeinderat in einer knappen Stunde, wie dieser Rekordetat in den Details zustande gekommen ist. Dann erfolgte ein einstimmiges Ja zum Verwaltungshaushalt in einer Höhe von 4,461 Millionen Euro und zum Vermögenshaushalt, der nicht weniger als knapp 8,3 Millionen Euro umfasst.
Bürgermeister Franz Xaver Ziegler sprach von einem einmaligen Haushalt und verwies auf Projekte, die „unsere Gemeinde über Jahrzehnte aufwerten“. Außerdem betonte er: „Wir haben alle Chancen auf Förderung ergriffen.“Daneben räumte Ziegler ein: „Bei den Zahlen könnte einem schon schwindlig werden, aber es sind alles Pflichtaufgaben. Jeder Cent ist sinnvoll investiert, meiner Meinung nach.“In den nächsten Jahren werde es in der Kommune wieder ruhiger laufen. Er nannte die Maßnahmen, die 2021 das meiste Geld erfordern: Kindertageseinrichtung St. Ulrich Erweiterung und Umbau 1,2 Millionen Euro, Neubau Bauhof 1,6 Millionen Euro, Straßenbau in Schönbach, Mainbach und Igenhausen 805.000 Euro sowie Abwasserbeseitigung 4 Millionen Euro.
Kämmerer Richard Baur, der diesen Haushalt zusammengestellt hatte, betonte mit Nachdruck, die Kreditaufnahme in einer Höhe von einer Million Euro sowie der Kassenkredit über maximal 500.000 Euro seien in erster Linie als Puffer zu sehen. Man könne nicht genau absehen, wann in den einzelnen Fällen die Zuschüsse eingehen und wann die Rechnungen zu begleichen sind.
Auch in dieser Sitzung war wiederholt herauszuhören, wie sehr die Corona-Pandemie das Leben beeinflusst. So steigen die Zahlungen an die Volkshochschule (VHS) von 100 auf 3600 Euro. Diese Einrichtung habe es ganz übel getroffen, erklärte der Bürgermeister: „Auch der Landkreis beteiligt sich enorm.“
Michael Lidl staunte darüber, dass für die Dorferneuerung in diesem Jahr kein Geld eingeplant sei. Dazu sagte Ziegler, solange die Bestimmungen des Lockdowns gelten, werde da nichts geschehen. An Negativzinsen sind 8000 Euro vorgesehen; die werden dann fällig, wenn die Gemeinde zu viel Geld auf einem Konto lagert. Dazu meinte der Bürgermeister mit einem Lächeln: „Das Problem wird sich erledigen.“Weil im Laufe des Jahres viele Rechnungen zu begleichen sein werden, kleine und gewiss auch große.
● Straße wird gesperrt In CoronaZeiten sollen die Menschen ihre Freizeit nach Möglichkeit in der näheren Umgebung verbringen. Das führt in der Gemeinde Hollenbach dazu, dass die Straße von Hollenbach nach Motzenhofen, die im Süden parallel zur Kreisstraße verläuft, von Fußgängern und Radfahrern wesentlich stärker bevölkert ist als sonst üblich. Weil aber dort auch viele Autofahrer unterwegs sind und sich zum Teil nicht gerade vorbildlich verhalten, zieht die Gemeinde nun die Bremse. An Sonn- und Feiertagen dürfen Autofahrer diese Route nicht mehr nutzen. Das gilt auch für die Fortsetzung dieser Straße zwischen Raiffeisenstraße und Kapellenweg. Die Zufahrt zum TSV-Sportgelände bleibt ebenso erlaubt wie der Verkehr für die Landwirtschaft. Josef Kulzinger würde das Verbot sogar auf die ganze Woche ausdehnen; Michael Lidl würde generell Tempo 30 in diesem Bereich begrüßen.
● CoronaTests im Pfarrzentrum Voraussichtlich bereits in wenigen Tagen kann man sich auch in Hollenbach und in der Nachbargemeinde Inchenhofen in puncto Corona testen lassen. Das Angebot soll jeweils einmal pro Woche in beiden Gemeinden gelten, in Hollenbach wohl im Pfarrzentrum und in Inchenhofen im neuen Feuerwehrhaus. Unterstützend eingreifen sollen die Feuerwehren, die zuvor eigens für diese Aufgabe geschult werden.
Kämmerer: Der Kredit ist als Puffer gedacht