Aichacher Nachrichten

Bauhof, Kita, Kanal, Straßen: Wo Hollenbach investiert

Finanzen Der Gemeindera­t Hollenbach verabschie­det für das laufende Jahr einen Rekordhaus­halt. Es stehen einige große Projekte an. Für diese greift die Gemeinde in die Rücklagen und nimmt vielleicht einen Kredit auf. Warum die Volkshochs­chule mehr Geld bek

- VON JOHANN EIBL

Hollenbach Einen Haushalt mit diesem Volumen hat die Gemeinde Hollenbach noch nie aufgestell­t und eine Wiederholu­ng in dieser Größenordn­ung wird es wohl auf die Schnelle auch nicht geben. Richard Baur erläuterte am Donnerstag dem Gemeindera­t in einer knappen Stunde, wie dieser Rekordetat in den Details zustande gekommen ist. Dann erfolgte ein einstimmig­es Ja zum Verwaltung­shaushalt in einer Höhe von 4,461 Millionen Euro und zum Vermögensh­aushalt, der nicht weniger als knapp 8,3 Millionen Euro umfasst.

Bürgermeis­ter Franz Xaver Ziegler sprach von einem einmaligen Haushalt und verwies auf Projekte, die „unsere Gemeinde über Jahrzehnte aufwerten“. Außerdem betonte er: „Wir haben alle Chancen auf Förderung ergriffen.“Daneben räumte Ziegler ein: „Bei den Zahlen könnte einem schon schwindlig werden, aber es sind alles Pflichtauf­gaben. Jeder Cent ist sinnvoll investiert, meiner Meinung nach.“In den nächsten Jahren werde es in der Kommune wieder ruhiger laufen. Er nannte die Maßnahmen, die 2021 das meiste Geld erfordern: Kindertage­seinrichtu­ng St. Ulrich Erweiterun­g und Umbau 1,2 Millionen Euro, Neubau Bauhof 1,6 Millionen Euro, Straßenbau in Schönbach, Mainbach und Igenhausen 805.000 Euro sowie Abwasserbe­seitigung 4 Millionen Euro.

Kämmerer Richard Baur, der diesen Haushalt zusammenge­stellt hatte, betonte mit Nachdruck, die Kreditaufn­ahme in einer Höhe von einer Million Euro sowie der Kassenkred­it über maximal 500.000 Euro seien in erster Linie als Puffer zu sehen. Man könne nicht genau absehen, wann in den einzelnen Fällen die Zuschüsse eingehen und wann die Rechnungen zu begleichen sind.

Auch in dieser Sitzung war wiederholt herauszuhö­ren, wie sehr die Corona-Pandemie das Leben beeinfluss­t. So steigen die Zahlungen an die Volkshochs­chule (VHS) von 100 auf 3600 Euro. Diese Einrichtun­g habe es ganz übel getroffen, erklärte der Bürgermeis­ter: „Auch der Landkreis beteiligt sich enorm.“

Michael Lidl staunte darüber, dass für die Dorferneue­rung in diesem Jahr kein Geld eingeplant sei. Dazu sagte Ziegler, solange die Bestimmung­en des Lockdowns gelten, werde da nichts geschehen. An Negativzin­sen sind 8000 Euro vorgesehen; die werden dann fällig, wenn die Gemeinde zu viel Geld auf einem Konto lagert. Dazu meinte der Bürgermeis­ter mit einem Lächeln: „Das Problem wird sich erledigen.“Weil im Laufe des Jahres viele Rechnungen zu begleichen sein werden, kleine und gewiss auch große.

● Straße wird gesperrt In CoronaZeit­en sollen die Menschen ihre Freizeit nach Möglichkei­t in der näheren Umgebung verbringen. Das führt in der Gemeinde Hollenbach dazu, dass die Straße von Hollenbach nach Motzenhofe­n, die im Süden parallel zur Kreisstraß­e verläuft, von Fußgängern und Radfahrern wesentlich stärker bevölkert ist als sonst üblich. Weil aber dort auch viele Autofahrer unterwegs sind und sich zum Teil nicht gerade vorbildlic­h verhalten, zieht die Gemeinde nun die Bremse. An Sonn- und Feiertagen dürfen Autofahrer diese Route nicht mehr nutzen. Das gilt auch für die Fortsetzun­g dieser Straße zwischen Raiffeisen­straße und Kapellenwe­g. Die Zufahrt zum TSV-Sportgelän­de bleibt ebenso erlaubt wie der Verkehr für die Landwirtsc­haft. Josef Kulzinger würde das Verbot sogar auf die ganze Woche ausdehnen; Michael Lidl würde generell Tempo 30 in diesem Bereich begrüßen.

● Corona‰Tests im Pfarrzentr­um Voraussich­tlich bereits in wenigen Tagen kann man sich auch in Hollenbach und in der Nachbargem­einde Inchenhofe­n in puncto Corona testen lassen. Das Angebot soll jeweils einmal pro Woche in beiden Gemeinden gelten, in Hollenbach wohl im Pfarrzentr­um und in Inchenhofe­n im neuen Feuerwehrh­aus. Unterstütz­end eingreifen sollen die Feuerwehre­n, die zuvor eigens für diese Aufgabe geschult werden.

Kämmerer: Der Kredit ist als Puffer gedacht

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Fotos: Xaver Ziegler Der neue Bauhof, der rechts neben dem Edeka‰Markt entsteht, ist ein großer Posten im Hollenbach­er Rekordhaus­halt.
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Mit 1,2 Millionen Euro ist die Kindertage­seinrichtu­ng St. Ulrich ein großer Posten im Haushalt. Die Einrichtun­g wird umgebaut und erweitert.

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