Aichacher Nachrichten

Matthias Mark braucht eine Stammzelle­nspende

Medizin Der Meitinger Gemeindera­t und Rechtsanwa­lt ist an Leukämie erkrankt. Die Familie hofft nun auf einen geeigneten Spender und rührt die Werbetromm­el für eine DKMS-Spendenakt­ion

- VON DIANA ZAPF‰DENIZ

Meitingen Gemeindera­t und Rechtsanwa­lt Matthias Mark aus Meitingen ist an Leukämie erkrankt. Um zu genesen, benötigt er einen passenden Stammzelle­nspender. Schon seit dem 26. Januar liegt er in der Uniklinik in Augsburg. Mittlerwei­le ist eine DKMS-Spendenakt­ion für Matthias Mark unter www.dkms.de/matthias angelaufen.

Alles begann im Herbst 2020. „Es ging mit einer Entzündung los“, erinnert sich Ehefrau Tanja Mark. „Erst der eine Finger, ein paar Tage später der andere. Wir dachten, es sei ein Splitter, weil Matthias öfter Holz zum Heizen trägt.“Um Weihnachte­n herum bekam er einen Schnupfen und eine dicke Nase. Auch Atemnot machte sich bei Anstrengun­g bemerkbar, es kam der Gedanke an Covid-19. „Als Selbststän­diger geht man wenig zum Arzt und wegen einem Schnupfen schon gar nicht“, erinnert sich die Ehefrau. Doch als die Lymphknote­n am Hals dick anschwolle­n und dann auch die Zunge, ging der Rechtsanwa­lt zum Arzt. „Am Abend war das Ergebnis der Blutabnahm­e da, und Matthias musste sofort ins Krankenhau­s. Am 4. Februar haben wir erfahren, dass es die akute myeloische Leukämie ist.“

Die erste Chemothera­pie schlug nicht wie erwartet an, Anfang März bekam er die zweite. Seitdem ist auch gewiss, dass nur eine Stammzelle­nspende helfen kann. „Wenn ein Spender gefunden wird und es

Komplikati­onen gibt, dann gibt es Heilung zu 100 Prozent“, blickt die Ehefrau positiv nach vorn. Bevor die dritte Chemo und danach hoffentlic­h die geeignete Stammzelle­nspende anstehe, dürfe der Patient für kurze Zeit nach Hause.

Das bedeutet für die Familie Quarantäne, damit weder Sohn noch Ehefrau das Coronaviru­s nach Haukeine se bringen. Für Sohn Sebastian heißt das, dass er weiterhin nicht in die Schule kann, auch wenn seine Mitschüler im Klassenzim­mer sitzen. Aber sein Papa ist ihm das wert, und er freut sich riesig, wenn er aus der Uniklinik Augsburg auf Kurzurlaub nach Hause darf. Seine Frau sagt: „Wir sind seit 21 Jahren zusammen, und ich hätte nie gedacht, dass eine Umarmung oder die Hand geben einmal so ein mega Highlight werden.“Doch der Kampf um die Gesundheit ihres Mannes kennt keine Pause. Mit Flyern will die Familie für die DKMS-Aktion werben. Sie werden überall verteilt. „Wir haben viele Freunde und Bekannte, die uns dabei helfen. Wir schicken die Flyer auch zu Verwandten nach Berlin, an die Ostsee und nach Regensburg. Stammzelle­nspender werden ja weltweit gesucht und wir nutzen jede Chance, die wir kriegen.“Besonders freut sich die Familie über die Unterstütz­ung der Kinderband Rodscha aus Kambodscha und Tom Palme, die die Flyer fleißig mitverteil­t.

Ein ganz großer Stein ist Familie Mark vom Herzen gefallen, als sich Rechtsanwa­lt Bernhard Hannemann aus Neusäß gemeldet hat, um die Kanzlei von Matthias Mark am Laufen zu halten. Meitingens Bürgermeis­ter Michael Higl hat die Schirmherr­schaft für die DKMSSpende­naktion „Matthias kämpft gegen Blutkrebs!“übernommen. „Wir drücken fest die Daumen“, sagte Higl in der jüngsten Gemeindera­tssitzung. Weil jede Typisierun­g 35 Euro kostet, spendeten die Gemeinderä­te ihre Sitzungsge­lder der jüngsten Sitzung. An der nahm Matthias Mark übrigens teil. Er war via Video zugeschalt­et.

 ?? Foto: Marcus Merk ?? Der Meitinger Gemeindera­t Matthias Mark an Leukämie erkrankt. Mit seiner Familie kann er nur über Videokonfe­renz aus dem Klinikum sprechen. Doch nun darf er nach Hause.
Foto: Marcus Merk Der Meitinger Gemeindera­t Matthias Mark an Leukämie erkrankt. Mit seiner Familie kann er nur über Videokonfe­renz aus dem Klinikum sprechen. Doch nun darf er nach Hause.

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