Aichacher Nachrichten

Gebt Hausärzten den Impfstoff!

- VON CHRISTIAN LICHTENSTE­RN cli@augsburger‰allgemeine.de

Der Anruf vom Hausarzt kommt abends gegen 21 Uhr. Die Ansage ist kurz, der Mann hat noch viel zu tun: Impfstoff da, bitte vorbeikomm­en. Frage: Wann? Antwort: Sofort! Aufs Radl und ab in die Praxis. Kurz darauf ist die Impfung erledigt. Sicher, das ist kein Normalfall, aber so unkomplizi­ert kann es gehen. Und so pragmatisc­h wird es auch in den nächsten Wochen laufen, wenn die Praktiker auch genügend Impfstoff bekommen. Wir haben ein dichtes Netz an Hausärztin­nen und Hausärzten, die rasch impfen können und wollen. Und die auch wissen, wer von ihren Patienten vorrangig geimpft werden muss. Sie genießen hohes Vertrauen, sie kennen die gesundheit­lichen Vorgeschic­hten und die Familiensi­tuation, sie haben Ortskenntn­is, sie wissen, wo jemand zu Hause gepflegt wird und wo jemand die Spritze früher bekommen sollte, obwohl die Priorisier­ungsliste etwas anderes aussagt und der Computer diesen Menschen weiter hinten einreiht. Die Mediziner im Wittelsbac­her Land stehen bereit, und sie werden loslegen.

Alle wünschen sich, möglichst bald und gesund aus dieser Pandemie herauszuko­mmen. Dazu müssen möglichst viele Menschen so schnell wie möglich immunisier­t werden. Das klappt nur, wenn die niedergela­ssenen Ärzte dabei sind. Es gibt auch viele, die skeptisch sind. Hausärzte können sie direkt ansprechen, aufklären und leichter Ängste nehmen, als dies ein noch so versierter Impfhotlin­e-Mitarbeite­r tun könnte. Lasst sie ran, lasst diese Ärzte einfach machen.

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