In der Nähstube wird Kleidung wieder tragbar
Pandemie verändert Wünsche der Kunden von Renate Haberl
Kühbach Seit zehn Jahren gibt es in Kühbach die Nähstube Haberl. Auf dieses Jubiläum hat Renate Haberl kürzlich mit ihrem Mann Bernd angestoßen. Mit den Kunden konnte sie das nicht – wegen der CoronaPandemie. Durch die Pandemie haben sich auch die Bedürfnisse der Menschen geändert. So hat Renate Haberl Mitte 2020 auf Wunsch zahlreicher Verwandter, Bekannter und Kunden am laufenden Band Mundund Nasenmasken, hauptsächlich aus Stoffresten oder nicht mehr gebrauchten Hemden, genäht.
Zunehmend lassen ihre Kunden jetzt zerschlissene Kleidung reparieren. „Man merkt schon, dass die Menschen durch den Lockdown weniger in den Geschäften einkaufen gehen“, sagt Haberl. „Das Positive daran ist, dass an sich noch gute Kleidung nicht gleich nach einem kleinen Malheur im Müll landet, sondern praktisch runderneuert und damit länger getragen wird“, betont die gelernte Bekleidungsfertigerin. Schon mehr als zehn Jahre sitzt sie beinahe täglich in ihrer „Nähstube“in Kühbach an der Nähmaschine oder an ihrer Overlock. Die kann Stoff in einem Arbeitsgang mit einem Stich zusammennähen, versäubern und präzise abschneiden. Sehr oft nimmt sie auch Nadel und Faden in die Hand, um komplizierte Risse zusammenzuflicken. Anfangs hat sie für ihre Kunden hauptsächlich Vorhänge und Kissenbezüge genäht oder auch kleinere Flickarbeiten ausgeführt. Mittlerweile hat sich ihr Repertoire gewaltig erweitert.
Kürzen, enger oder weiter machen, Reißverschlüsse austauschen oder Knöpfe annähen: Fast alles wird von ihr erledigt, was kleidungstechnisch anfällt. Sie korrigiert auch Skianzüge oder Wanderbekleidung und verklebt die Nähte. Zu ihrem Arbeitsbereich gehören auch Verschattungen für Terrassen und Wintergärten.