Ein Baugrund, der keiner ist
Ein Grundstück in Schiltberg wird als Baugrund angeboten. Es liegt aber im Außenbereich und im Landschaftsschutzgebiet. Trotzdem gab es dort schon mal Baurecht
Schiltberg Eine Bauvoranfrage für ein Einfamilienhaus auf einem Grundstück östlich der Oberen Ortsstraße in Schiltberg sorgte für eine Diskussion im Gemeinderat Schiltberg. Aktuell wird das Areal für einen Pferdeunterstand und als Reitplatz genutzt und soll nun verkauft werden. Den Verkauf hat der Besitzer an die Immobilienabteilung einer Bank delegiert, welche das Grundstück als Baugrund bewirbt. „Das ist jetzt schon bestimmt die vierte oder fünfte Bauanfrage“, erklärt Bürgermeister Fabian Streit sichtlich angesäuert, denn auf dem Grundstück besteht aktuell, anders als in dem Angebot der Bank dargestellt, überhaupt kein Baurecht.
„Wir befinden uns hier im Außenbereich und im Landschaftsschutzgebiet“, sagte Streit. „Das Landratsamt sieht das Ganze sehr skeptisch und hat uns empfohlen, sämtliche Bauvoranfragen vorerst abzuschmettern.“Dennoch wolle man die Türe für Kaufinteressenten nicht komplett zuschlagen. Es habe nämlich vor etlichen Jahren schon einmal Baurecht gegeben, allerdings nur unter großen Auflagen. Der damalige Besitzer hatte mit der Gemeinde einen sogenannten städtebaurechtlichen Vertrag geschlossen und sich damit verpflichtet, auf eigene Kosten eine Zufahrt zum Grundstück ausbauen zu lassen sowie die Kosten für die Anbindung für die Wasserver- und Abwasserentsorgung zu tragen. Allerdings wurde das Baurecht daraufhin nie in Anspruch genommen und ist schließlich vor über zehn Jahren erloschen. Einem neuen Bauinteressenten würde dieselbe Prozedur blühen, deshalb sei es laut Streit wichtig, dass die Kaufinteressenten wüssten, auf was sie sich finanziell einlassen. Der Gemeinderat beschloss einstimmig, den aktuellen und alle noch folgenden Bauvoranfragen für dieses Grundstück abzulehnen. Sollte das Landratsamt trotz der Lage im Außenbereich und Landschaftsschutzgebiet dennoch Baurecht erteilen, wären auch die Schiltberger Gemeinderäte bereit, ihre Zustimmung zu geben.
● Breitbandausbau mit Glasfaser Als letzte Ortsteile sollen Allenberg und Rapperzell an das Glasfasernetz angeschlossen werden. Hierfür hat die Holzlandgemeinde die Zusage für einen Zuschuss in Höhe von 90 Prozent, womit für die Gemeinde ein Eigenanteil von rund 84.000 Euro übrig bleibt. Den Zuschlag für den Ausbau hat, wie schon für den restlichen Gemeindebereich, die Firma Altonetz aus Altomünster bekommen. Nun wird mit den Bürgern über Flyer Kontakt aufgenommen, damit sich alle, die Interesse an einem Anschluss haben, bei der Firma melden können. Mit der Erschließung und dem Baubeginn muss noch der schriftliche Zuwendungsbescheid durch die Regierung von Schwaben abgewartet werden.
● Verordnung fürs Kehren und Schneeräumen Die „Verordnung über die Reinhaltung und Reinigung der öffentlichen Straßen und die Sicherung der Gehbahnen im Winter“muss wegen einer neuen Gesetzesgrundlage neu erlassen werden. Hierbei wird die Musterverordnung des Bayerischen Gemeindetags übernommen. Der Gemeinderat stimmte der neuen Verordnung zu.
● Ehrenbürgerwürde für Schreier Bürgermeister Fabian Streit informierte, dass im Rahmen der Veranstaltung „Kunst am Rathaus“am Samstag, 19. Juni, die Ehrenbürgerwürde an Josef Schreier überreicht werden soll.