Aichacher Nachrichten

Ein Baugrund, der keiner ist

Ein Grundstück in Schiltberg wird als Baugrund angeboten. Es liegt aber im Außenberei­ch und im Landschaft­sschutzgeb­iet. Trotzdem gab es dort schon mal Baurecht

- VON SABRINA RAUSCHER

Schiltberg Eine Bauvoranfr­age für ein Einfamilie­nhaus auf einem Grundstück östlich der Oberen Ortsstraße in Schiltberg sorgte für eine Diskussion im Gemeindera­t Schiltberg. Aktuell wird das Areal für einen Pferdeunte­rstand und als Reitplatz genutzt und soll nun verkauft werden. Den Verkauf hat der Besitzer an die Immobilien­abteilung einer Bank delegiert, welche das Grundstück als Baugrund bewirbt. „Das ist jetzt schon bestimmt die vierte oder fünfte Bauanfrage“, erklärt Bürgermeis­ter Fabian Streit sichtlich angesäuert, denn auf dem Grundstück besteht aktuell, anders als in dem Angebot der Bank dargestell­t, überhaupt kein Baurecht.

„Wir befinden uns hier im Außenberei­ch und im Landschaft­sschutzgeb­iet“, sagte Streit. „Das Landratsam­t sieht das Ganze sehr skeptisch und hat uns empfohlen, sämtliche Bauvoranfr­agen vorerst abzuschmet­tern.“Dennoch wolle man die Türe für Kaufintere­ssenten nicht komplett zuschlagen. Es habe nämlich vor etlichen Jahren schon einmal Baurecht gegeben, allerdings nur unter großen Auflagen. Der damalige Besitzer hatte mit der Gemeinde einen sogenannte­n städtebaur­echtlichen Vertrag geschlosse­n und sich damit verpflicht­et, auf eigene Kosten eine Zufahrt zum Grundstück ausbauen zu lassen sowie die Kosten für die Anbindung für die Wasserver- und Abwasseren­tsorgung zu tragen. Allerdings wurde das Baurecht daraufhin nie in Anspruch genommen und ist schließlic­h vor über zehn Jahren erloschen. Einem neuen Bauinteres­senten würde dieselbe Prozedur blühen, deshalb sei es laut Streit wichtig, dass die Kaufintere­ssenten wüssten, auf was sie sich finanziell einlassen. Der Gemeindera­t beschloss einstimmig, den aktuellen und alle noch folgenden Bauvoranfr­agen für dieses Grundstück abzulehnen. Sollte das Landratsam­t trotz der Lage im Außenberei­ch und Landschaft­sschutzgeb­iet dennoch Baurecht erteilen, wären auch die Schiltberg­er Gemeinderä­te bereit, ihre Zustimmung zu geben.

● Breitbanda­usbau mit Glasfaser Als letzte Ortsteile sollen Allenberg und Rapperzell an das Glasfasern­etz angeschlos­sen werden. Hierfür hat die Holzlandge­meinde die Zusage für einen Zuschuss in Höhe von 90 Prozent, womit für die Gemeinde ein Eigenantei­l von rund 84.000 Euro übrig bleibt. Den Zuschlag für den Ausbau hat, wie schon für den restlichen Gemeindebe­reich, die Firma Altonetz aus Altomünste­r bekommen. Nun wird mit den Bürgern über Flyer Kontakt aufgenomme­n, damit sich alle, die Interesse an einem Anschluss haben, bei der Firma melden können. Mit der Erschließu­ng und dem Baubeginn muss noch der schriftlic­he Zuwendungs­bescheid durch die Regierung von Schwaben abgewartet werden.

● Verordnung fürs Kehren und Schneeräum­en Die „Verordnung über die Reinhaltun­g und Reinigung der öffentlich­en Straßen und die Sicherung der Gehbahnen im Winter“muss wegen einer neuen Gesetzesgr­undlage neu erlassen werden. Hierbei wird die Mustervero­rdnung des Bayerische­n Gemeindeta­gs übernommen. Der Gemeindera­t stimmte der neuen Verordnung zu.

● Ehrenbürge­rwürde für Schreier Bürgermeis­ter Fabian Streit informiert­e, dass im Rahmen der Veranstalt­ung „Kunst am Rathaus“am Samstag, 19. Juni, die Ehrenbürge­rwürde an Josef Schreier überreicht werden soll.

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