Sanierungsfall Pfarrkirche
Die Ecknacher Pfarrkirche hat enormen Renovierungsbedarf. Jetzt sind die Arbeiten in dem Aichacher Stadtteil gestartet. Was sie kosten und wie lange sie dauern werden
AichachEcknach Die Ecknacher Kirche ist ein Sanierungsfall. Das Großprojekt ist jetzt gestartet. Die ersten Renovierungsarbeiten sind angelaufen.
Die Diözese Augsburg hat bereits im Dezember das Architekten-Büro Fay aus Aichach mit den Ausschreibungen der Gewerke zur Sanierung der Pfarrkirche Peter und Paul beauftragt. Jetzt wurde der Start gemacht mit einer Schädlingsbekämpfung im historischen Turm und im Dachstuhl des Chorraumes.
Dieser alte Dachstuhl ist außerdem in Schieflage. Im Turm sind Balkenköpfe und Beläge wurmstichig. Im zweiten Obergeschoss des Turmes ist der Boden nicht verkehrssicher und es besteht Absturzgefahr. Der Turm stammt in den unteren Stockwerken aus der Zeit der Romanik und dürfte seinen Ursprung in der 1153 genannten Kirche haben. Er zählt zu den Kulturgütern im Landkreis.
Im Juni 2017 hatte die Bischöfliche Finanzkammer ein Ingenieurbüro beauftragt, den aktuellen Zustand des gesamten Ecknacher Kirchenkomplexes auf Standsicherheit zu überprüfen. Besonders Augenmerk legten die Fachleute dabei auf die Betonwände, Leimbinder im Dachstuhl, Dach, Wasserschäden am Baukörper sowie den Turm und Chorraum.
Als Bischof Josef Stimpfle am 24. September 1972 das neu gebaute Ecknacher Kirchenschiff einweihte, glaubte sicherlich keiner der Pfarr- angehörigen an die Sorgen und Schwierigkeiten, die im Laufe der kommenden Jahre auf die Pfarrei und Kirchenverwaltung zu kommen würden. Immer wieder mussten Nachbesserungen an den Betonwänden und Dach vorgenommen werden. Die 2018 berechneten Bauschäden an Turm, Chor und angebauten Kirchensaal liegen genau bei 1.044.167 Euro, wobei die Diözese den Hauptanteil und die Stadt Aichach etwa 40.000 Euro für die Instandsetzung des Turmes übernimmt.
Kirchenpfleger Hans Burgmair erzählt, dass die Pfarrei am 16. Mai 2018 eine Spendenaktion für die Kirchensanierung ins Leben gerufen hat. Um einen direkten Bezug zu den einzelnen Objekten herzustellen, wurden Karten mit den entsprechenden Bildern gefertigt. In der Kirche weist ein Spendenbarometer auf den aktuellen Spendenstand hin. Er liegt derzeit bei exakt 33.116,68 Euro. Weitere Spenden sind laut Burgmair willkommen, nachdem die Pfarrei etwa 70.000 Euro an Eigenleistungen stemmen muss.
Ebenfalls nötig sind noch verschiedene Prüfungen auf Asbesthaltigkeit, Wärmedämmung und Ausführungsvarianten. Große finanzielle Sorgen bereiten Hans Burgmair die Sanierung der Fenster und der Austausch der Wandverschalung. Bei den Fenstern wurde im Fensterkitt ein Prozent Asbest festgestellt, was wegen der Schutzmaßnahmen beim Ausbau der Scheiben eine Verdoppelung der Kosten von 60.000 auf etwa 120.000 zur Folge hat.
Die Sanierungsarbeiten sollen voraussichtlich bis Ende 2022 dauern.
In dieser Zeit werde man versuchen, dass die Gottesdienste weiterhin in der Kirche gefeiert werden, wenn auch mit Einschränkungen, kündigt der Kirchenpfleger an.