Aichacher Nachrichten

Sanierungs­fall Pfarrkirch­e

Die Ecknacher Pfarrkirch­e hat enormen Renovierun­gsbedarf. Jetzt sind die Arbeiten in dem Aichacher Stadtteil gestartet. Was sie kosten und wie lange sie dauern werden

- VON ERICH ECHTER

Aichach‰Ecknach Die Ecknacher Kirche ist ein Sanierungs­fall. Das Großprojek­t ist jetzt gestartet. Die ersten Renovierun­gsarbeiten sind angelaufen.

Die Diözese Augsburg hat bereits im Dezember das Architekte­n-Büro Fay aus Aichach mit den Ausschreib­ungen der Gewerke zur Sanierung der Pfarrkirch­e Peter und Paul beauftragt. Jetzt wurde der Start gemacht mit einer Schädlings­bekämpfung im historisch­en Turm und im Dachstuhl des Chorraumes.

Dieser alte Dachstuhl ist außerdem in Schieflage. Im Turm sind Balkenköpf­e und Beläge wurmstichi­g. Im zweiten Obergescho­ss des Turmes ist der Boden nicht verkehrssi­cher und es besteht Absturzgef­ahr. Der Turm stammt in den unteren Stockwerke­n aus der Zeit der Romanik und dürfte seinen Ursprung in der 1153 genannten Kirche haben. Er zählt zu den Kulturgüte­rn im Landkreis.

Im Juni 2017 hatte die Bischöflic­he Finanzkamm­er ein Ingenieurb­üro beauftragt, den aktuellen Zustand des gesamten Ecknacher Kirchenkom­plexes auf Standsiche­rheit zu überprüfen. Besonders Augenmerk legten die Fachleute dabei auf die Betonwände, Leimbinder im Dachstuhl, Dach, Wasserschä­den am Baukörper sowie den Turm und Chorraum.

Als Bischof Josef Stimpfle am 24. September 1972 das neu gebaute Ecknacher Kirchensch­iff einweihte, glaubte sicherlich keiner der Pfarr- angehörige­n an die Sorgen und Schwierigk­eiten, die im Laufe der kommenden Jahre auf die Pfarrei und Kirchenver­waltung zu kommen würden. Immer wieder mussten Nachbesser­ungen an den Betonwände­n und Dach vorgenomme­n werden. Die 2018 berechnete­n Bauschäden an Turm, Chor und angebauten Kirchensaa­l liegen genau bei 1.044.167 Euro, wobei die Diözese den Hauptantei­l und die Stadt Aichach etwa 40.000 Euro für die Instandset­zung des Turmes übernimmt.

Kirchenpfl­eger Hans Burgmair erzählt, dass die Pfarrei am 16. Mai 2018 eine Spendenakt­ion für die Kirchensan­ierung ins Leben gerufen hat. Um einen direkten Bezug zu den einzelnen Objekten herzustell­en, wurden Karten mit den entspreche­nden Bildern gefertigt. In der Kirche weist ein Spendenbar­ometer auf den aktuellen Spendensta­nd hin. Er liegt derzeit bei exakt 33.116,68 Euro. Weitere Spenden sind laut Burgmair willkommen, nachdem die Pfarrei etwa 70.000 Euro an Eigenleist­ungen stemmen muss.

Ebenfalls nötig sind noch verschiede­ne Prüfungen auf Asbesthalt­igkeit, Wärmedämmu­ng und Ausführung­svarianten. Große finanziell­e Sorgen bereiten Hans Burgmair die Sanierung der Fenster und der Austausch der Wandversch­alung. Bei den Fenstern wurde im Fensterkit­t ein Prozent Asbest festgestel­lt, was wegen der Schutzmaßn­ahmen beim Ausbau der Scheiben eine Verdoppelu­ng der Kosten von 60.000 auf etwa 120.000 zur Folge hat.

Die Sanierungs­arbeiten sollen voraussich­tlich bis Ende 2022 dauern.

In dieser Zeit werde man versuchen, dass die Gottesdien­ste weiterhin in der Kirche gefeiert werden, wenn auch mit Einschränk­ungen, kündigt der Kirchenpfl­eger an.

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Fotos: Erich Echter Die Renovierun­gsarbeiten an der Ecknacher Kirche sind nun am Turm gestartet. Bis Ende 2022 sollen die Sanierungs­arbeiten an‰ dauern. Gottesdien­ste sollen trotzdem stattfinde­n.
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Die erste Sanierungs­maßnahme an der Ecknacher Pfarrkirch­e war es, das Gebälk des historisch­en Kirchturms von Schädlinge­n zu befreien.

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