Söder bleibt in Bayern: So reagieren CSUler im Landkreis
Der bayerische Ministerpräsident akzeptiert das CDU-Votum und kandidiert nun doch nicht als Bundeskanzler. Wie sieht das die Basis im Wittelsbacher Land? Wir haben bei zwei Ortsvorsitzenden aus Aichach und Affing nachgefragt
Aichach/Affing Der bayerische Ministerpräsident hält sein Versprechen. Markus Söder hat am Dienstagmittag klargemacht: Er akzeptiert das Votum des CDU-Vorstands, der sich in der Nacht zum Dienstag mehrheitlich für Armin Laschet als Kanzlerkandidaten der Union ausgesprochen hat. Wie reagiert die CSU-Basis im Aichacher Land auf die Entscheidung im gut einwöchigen Machtkampf?
Unsere Redaktion hat bei zwei Vorsitzenden von CSU-Ortsverbänden nachgefragt: Josef Dußmann (Aichach) und Markus Winklhofer (Affing):
Josef Dußmann war in der Kanzlerkandidaten-Frage „hin- und hergerissen“. „Markus Söder hätte es gut gemacht“, ist der Aichacher CSU-Vorsitzende überzeugt. Aber auch Armin Laschet habe als Ministerpräsident des größten Bundeslandes Nordrhein-Westfalen gezeigt, dass er etwas könne. Die Entscheidungsprozesse in der CDU könne er aber nicht komplett nachvollziehen und die Umfragen hätten etwas anderes ausgesagt.
Aber Dußmann geht davon aus, dass nach der Personalentscheidung jetzt beide Parteien gut zusammenarbeiten, und das sei auch unbedingt notwendig. Vor allem müssten nun die richtigen Themen für die Zukunft im Vordergrund stehen und aktuell habe Priorität, die CoronaPandemie in den Griff zu bekommen. Ein wichtiger positiver Aspekt der Entscheidung für Laschet aus Sicht des Zweiten Bürgermeisters der Stadt Aichach: „Markus Söder bleibt in Bayern.“Ähnlich erleichtert reagiert auch der Affinger Bürgermeister.
Markus Winklhofer ist erleichtert, dass der Machtkampf nun vom Tisch ist. „Es ist die absolut richtige Entscheidung, dass jetzt Klarheit herrscht“, betont er am frühen Dienstagnachmittag im Gespräch mit unserer Redaktion.
Nun könne die Union mit der gebotenen Geschlossenheit in den Bundestagswahlkampf gehen. Da zähle jede Stimme. Streitereien hätten überhaupt nicht weitergeholfen, „da freuen sich nur andere“. Mit einem Bundeskanzlerkandidaten Armin Laschet kann Markus Winklhofer eigener Aussage zufolge „gut leben“. Natürlich sei Laschet „kein Showman“, aber das sei die aktuelle Bundeskanzlerin auch nicht. Wer Wert auf eine fundierte, ernsthafte Sacharbeit lege, für den sei Armin Laschet kein Nachteil. Gleichwohl bescheinigt Winklhofer Markus Söder, sich im vergangenen Jahr als echter Krisenmanager bewährt zu haben.
Auch er sieht wie Dußmann als Vorteil der aktuellen Entscheidung, dass Söder Ministerpräsident in Bayern bleibt.