Der Schuldenberg wächst
Haushalt Gemeinde Petersdorf muss weiterhin viel investieren – vor allem in die Wasserversorgung. Das lässt das Minus wieder steigen
Petersdorf Der finanzielle Rahmen, in dem sich die Gemeinde Petersdorf bewegt, sieht nach wie vor düster aus. Das war die bittere Erkenntnis, die Georgia von Kobyletzki, die Kämmerin der Verwaltungsgemeinschaft (VG) Aindling, den Petersdorfer Gemeinderäten am Montagabend mitgab, als es um die Verabschiedung des Haushalts ging.
Vor allem die Wasserversorgung, die in den vergangenen Jahren unter anderem mit dem Bau eines zweiten Brunnens und einer Ringleitung mit über einer Million Euro zu Buche schlug, war noch lange nicht die größte Investition, die hier anstand. Denn 2021 und 2022 wird die Gemeinde voraussichtlich weitere 3,1 Millionen Euro investieren – in den Neubau eines Hochbehälters inklusive Drucksteigerungsleitung und den Anschluss ans Wasserversorgungsnetz. Robert Langenegger bekundete „Bauchschmerzen“in Anbetracht der steigenden Preise beim Hochbehälterbau. Doch die Kämmerin erklärte: Die eingeplante Preissteigerung sei mit Blick auf steigende Kosten im Materialbereich vor allem vorsorglich im Haushalt verankert worden, um der Gemeinde den Spielraum für die Umsetzung geben zu können.
Final beschlossen die Räte einstimmig den Mammut-Haushalt von 6,3 Millionen Euro, dem 3,6 Millionen Euro im Verwaltungsund 2,7 Millionen Euro im Vermögenshaushalt zugrunde liegen. Während im Jahr 2020 beinahe schon wider Erwarten die Mindestzuführung an den Vermögenshaushalt geleistet werden konnte, wie die Kämmerin erklärt, muss sich die Gemeinde in 2021 an den kargen Rücklagen bedienen, um eine Zuführung zum Vermögenshaushalt zu ermöglichen. Diese Tatsache sowie der Blick auf die Finanzplanung der kommenden Jahre, der weitere nötige Investitionen vorsieht, erklären, warum die Kämmerin nachdrücklich auf „kostendeckende Einnahmen im Bereich der Wasserversorgung und der Abwasserbeseitigung“drängt und an die Gespräche zu „Verbesserungsbeiträgen“erinnert.
Durch höhere Einnahmen und eine umsichtige Ausgabenplanung soll sich die finanzielle Lage in Petersdorf langfristig verbessern – und das, obwohl in den kommenden Jahren Investitionen anstehen, wie etwa der Rückbau des stillgelegten Hohenrieder Brunnens, Kanalerneuerungen in Axtbrunn und Hohenried sowie die Neuerrichtung von Rückhaltebecken und die Sanierung der
Ortsdurchfahrt Hohenried. Unklar ist aktuell noch, was die Neuausweisung von Wohnbauflächen sowie die Investitionen zur Verbesserung der Infrastruktur in Zukunft kosten könnten. Weitere Themen der Sitzung waren:
● Bilanz der Wasserversorgung Die Gewinn- und Verlustrechnung der Wasserversorgung schloss im Jahr 2020 mit einer Bilanzsumme von rund 1,7 Mio. Euro. Der Verlust belief sich auf rund 49.000 Euro.
● Veränderungssperre Um sich etwas mehr Zeit für die Bauleitplanung des Gebiets „Alter Sportplatz“zu nehmen und die Erschließung inklusive der entstehenden Kosten abwägen zu können, beschlossen die Räte, die Veränderungssperre bis Mai 2022 zu verlängern.