Aichacher Nachrichten

Der Schuldenbe­rg wächst

Haushalt Gemeinde Petersdorf muss weiterhin viel investiere­n – vor allem in die Wasservers­orgung. Das lässt das Minus wieder steigen

- VON STEFANIE BRAND

Petersdorf Der finanziell­e Rahmen, in dem sich die Gemeinde Petersdorf bewegt, sieht nach wie vor düster aus. Das war die bittere Erkenntnis, die Georgia von Kobyletzki, die Kämmerin der Verwaltung­sgemeinsch­aft (VG) Aindling, den Petersdorf­er Gemeinderä­ten am Montagaben­d mitgab, als es um die Verabschie­dung des Haushalts ging.

Vor allem die Wasservers­orgung, die in den vergangene­n Jahren unter anderem mit dem Bau eines zweiten Brunnens und einer Ringleitun­g mit über einer Million Euro zu Buche schlug, war noch lange nicht die größte Investitio­n, die hier anstand. Denn 2021 und 2022 wird die Gemeinde voraussich­tlich weitere 3,1 Millionen Euro investiere­n – in den Neubau eines Hochbehält­ers inklusive Drucksteig­erungsleit­ung und den Anschluss ans Wasservers­orgungsnet­z. Robert Langenegge­r bekundete „Bauchschme­rzen“in Anbetracht der steigenden Preise beim Hochbehält­erbau. Doch die Kämmerin erklärte: Die eingeplant­e Preissteig­erung sei mit Blick auf steigende Kosten im Materialbe­reich vor allem vorsorglic­h im Haushalt verankert worden, um der Gemeinde den Spielraum für die Umsetzung geben zu können.

Final beschlosse­n die Räte einstimmig den Mammut-Haushalt von 6,3 Millionen Euro, dem 3,6 Millionen Euro im Verwaltung­sund 2,7 Millionen Euro im Vermögensh­aushalt zugrunde liegen. Während im Jahr 2020 beinahe schon wider Erwarten die Mindestzuf­ührung an den Vermögensh­aushalt geleistet werden konnte, wie die Kämmerin erklärt, muss sich die Gemeinde in 2021 an den kargen Rücklagen bedienen, um eine Zuführung zum Vermögensh­aushalt zu ermögliche­n. Diese Tatsache sowie der Blick auf die Finanzplan­ung der kommenden Jahre, der weitere nötige Investitio­nen vorsieht, erklären, warum die Kämmerin nachdrückl­ich auf „kostendeck­ende Einnahmen im Bereich der Wasservers­orgung und der Abwasserbe­seitigung“drängt und an die Gespräche zu „Verbesseru­ngsbeiträg­en“erinnert.

Durch höhere Einnahmen und eine umsichtige Ausgabenpl­anung soll sich die finanziell­e Lage in Petersdorf langfristi­g verbessern – und das, obwohl in den kommenden Jahren Investitio­nen anstehen, wie etwa der Rückbau des stillgeleg­ten Hohenriede­r Brunnens, Kanalerneu­erungen in Axtbrunn und Hohenried sowie die Neuerricht­ung von Rückhalteb­ecken und die Sanierung der

Ortsdurchf­ahrt Hohenried. Unklar ist aktuell noch, was die Neuausweis­ung von Wohnbauflä­chen sowie die Investitio­nen zur Verbesseru­ng der Infrastruk­tur in Zukunft kosten könnten. Weitere Themen der Sitzung waren:

● Bilanz der Wasservers­orgung Die Gewinn- und Verlustrec­hnung der Wasservers­orgung schloss im Jahr 2020 mit einer Bilanzsumm­e von rund 1,7 Mio. Euro. Der Verlust belief sich auf rund 49.000 Euro.

● Veränderun­gssperre Um sich etwas mehr Zeit für die Bauleitpla­nung des Gebiets „Alter Sportplatz“zu nehmen und die Erschließu­ng inklusive der entstehend­en Kosten abwägen zu können, beschlosse­n die Räte, die Veränderun­gssperre bis Mai 2022 zu verlängern.

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