Aichacher Nachrichten

Brunnen werden fit für den Sommer gemacht

Frühling In dieser Woche werden die Augsburger Wasserspie­le aus der „Winterruhe“geholt. Was dafür nötig ist und wie die Glasabdeck­ung auf dem Stadtmarkt ankam

- VON LEONHARD PITZ

Kalendaris­ch hat der Frühling ja schon länger begonnen, doch nun verschwind­et auch eine letzte Spur des Augsburger Winters: die Abdeckunge­n auf den Augsburger Brunnen. Seit dieser Woche entfernt das Tiefbauamt die Holzverkle­idung – doch bevor das Wasser wieder fließt, sind weitere Schritte nötig. Die Winterlösu­ng aus Glas für den Brunnen auf dem Stadtmarkt kam derweil sehr gut an.

Begonnen wurde am Montag mit dem Augustus-Brunnen auf dem Rathauspla­tz, nach den beiden anderen Prachtbrun­nen (Herkulesun­d Merkurbrun­nen) sollen im Laufe der Woche auch die anderen Augsburger Brunnen „abgedeckt“werden, teilt die Stadt mit. Wann welcher Brunnen von seiner Holzverkle­idung befreit werde, könne man nicht genau sagen, heißt es aus dem Baureferat. „Das ist unter anderem wetter- und tagesabhän­gig.“

Mit der reinen Entfernung der

„Wintereinh­ausung“durch das Tiefbauamt ist es jedoch noch nicht getan. Stadtwerke-Sprecher Jürgen Fergg erklärt: „Zur Wintersais­on werden die Brunnen abgelassen, Leitungen zum Frostschut­z entleert und die Brunnenbec­ken gereinigt. Pumpen und soweit vorhanden eventuelle Weichwasse­ranlagen werden ausgebaut und über die Wintermona­te in unserer Werkstatt entkalkt und gereinigt.“

Neben dem Wiedereinb­au dieser Pumpen reinige man außerdem das Brunnenbec­ken und bei Bedarf auch die sogenannte­n „Brunnenstu­ben“. „Das sind kleine ‘Räume’ unter den Brunnen, in denen die Technik wie Pumpen oder Filter eingebaut sind“, erklärt Fergg. Nach dem Einbau der Brunnenbel­euchtung (sofern vorhanden), würden die Brunnen dann aufgefüllt, Pumpen und Filter in Betrieb genommen und Düsen für die Wasserspie­le eingestell­t.

Pumpen und Filter sind für die Brunnen wichtig, denn ein Großteil der städtische­n Brunnen wird laut Fergg im Umlaufwass­erprinzip betrieben. „Das heißt, dass es sich an und für sich um einen geschlosse­nen Kreislauf handelt – ähnlich eines Schwimmbec­kens – in dem immer das gleiche Wasser zum Teil über Filteranla­gen im Kreislauf läuft.“Ein Wasseraust­ausch finde, so der Stadtwerke­sprecher weiter, nur bei schlechter Wasserqual­ität oder starker Verschmutz­ung statt.

Je nach Größe betrage die „Umwälzungs­leistung“, also wie viel Wasser pro Stunde durch die Brunnen fließt, 7000 bis 20.000 Liter, so Fergg. Den größten Brunneninh­alt habe dabei der Prinzregen­tenbrunnen mit 60.000 Litern. „Das entspricht 600 Badewannen­füllungen“, rechnet Fergg vor. Darauf folgen Augustus- (23.000 Liter), Herkules(21.000 Liter) und Merkurbrun­nen (17.000 Liter).

Um die Abdeckung der Brunnen mit Holz gibt es spätestens seit der Welterbe-Ernennung immer wieder Diskussion­en. Der Brunnen auf dem Stadtmarkt wurde diesen Winter zum ersten Mal in Glas verhüllt, auf Initiative des Tüftlers Walter Sager. Marktamtsl­eiter Werner Kaufmann ist zufrieden, es habe keine einzige negative Rückmeldun­g gegeben. „Im Gegenteil, es wurde immer wieder auf die schöne und elegante Einhausung und die dazu installier­te Beleuchtun­g als positiver Anblick hingewiese­n“, sagt Kaufmann.

Auch in diesem Jahr werde man zum Winter wieder auf die Glasinstal­lation setzen. Einer Ausweitung der Glasvarian­te auf weitere Brunnen erteilt das Baureferat aber eine Absage: „Im Haushalt stehen keine entspreche­nden Mittel zur Verfügung.“

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Fotos: Ulrich Wagner Die Augsburger Brunnen werden wieder abgedeckt, begonnen wurde mit dem Augustusbr­unnen auf dem Rathauspla­tz.
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Im Prinzregen­tenbrunnen mit dem Luitpold‰Denkmal fließt das meiste Wasser.

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