Autofahrer nicht schneller als die Polizei erlaubt
Beim landesweiten Blitzmarathon schauen Polizeibeamte an der B300 zwischen dem Aichacher Stadtteil Unterwittelsbach und Kühbach aufs Tempo. Sie erleben am Mittwoch einen durchaus überraschend ruhigen Vormittag
AichachUnterwittelsbach/Kühbach Sehr diszipliniert sind am Mittwochvormittag die Autofahrer auf der B300. Am Parkplatz zwischen Kühbach und Unterwittelsbach (Stadt Aichach) ist eine der – angekündigten – Kontrollstellen beim landesweiten 24-Stunden-Blitzmarathon aufgebaut. Die Beamten haben einen ruhigen Vormittag, weil kaum ein Autofahrer schneller als erlaubt unterwegs ist.
Der Verkehr rollt auf der B300. Lastwagen um Lastwagen und viele Autos fahren an dem Parkplatz vorbei. Die vier Beamten des Einsatzzuges aus Augsburg müssen jedoch keinen einzigen zur Kontrolle auf den Parkplatz winken. Ein paar Kilometer weiter, an der Abfahrt der B300 nach Kühbach Nord und Gachenbach, stehen die Kollegen von der Verkehrspolizei mit ihrem Blitzgerät. Sie kontrollieren, ob die Geschwindigkeit von 80 Stundenkilometern im Bereich der Ausfahrt eingehalten wird. Ist ein Fahrzeug schneller unterwegs, geben sie die Information per Funk an die Polizeibeamten am Parkplatz weiter. Dort kommt jedoch keine Meldung an. Michael Jakob, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Schwaben
Nord, freut das: „Uns ging es nicht darum, möglichst viele Bußgelder hinterher zu schicken, sondern das Thema überhöhte Geschwindigkeit in den Kopf der Autofahrer zu bringen.“Wenn es erkennbar wenig Beanstandungen gebe, dann sei dieses Ziel eigentlich erreicht.
Die Beamten, die einen unerwartet ruhigen Vormittag verbringen, haben die Bundesstraße trotzdem im Blick. Sie sind nicht nur wegen der disziplinierten Autofahrer zufrieden. Auch das Wetter spielt mit.
Im vergangenen Jahr war der Blitzmarathon wegen Corona ausgefallen. 2019 kam der bayerische „Spitzenreiter“aus Schwaben.
Ein 30-jähriger Autofahrer war auf der B300 bei Neusäß (Landkreis Augsburg) mit 160 Stundenkilometern anstatt der erlaubten 70 gemessen worden.