Vom Gasthof zum „Pflegehotel“?
Das Ringen um den Umbau der Wirtschaft Asum in Laimering könnte bald ein Ende haben. Neben Wohnungen soll dort Platz für Senioren entstehen. Der Bedarf wäre da, glaubt die Dasinger Seniorenbeauftragte
DasingLaimering Ungewöhlich viele Besucher zog es zum Dasinger Gemeinderat. Laut Bürgermeister Andreas Wiesner mussten zum ersten Mal wegen der Corona-Beschränkungen Bürger abgewiesen werden. Auf der Tagesordnung stand ein Streitthema: Der ehemalige Gasthof Asum beschäftigt die Menschen im Ort schon lange. Jetzt gibt es einen neuen Schritt in der Entwicklung.
In der Sitzung stellte sich die Sozialstation Augsburg-Hochzoll, Friedberg und Umgebung als möglicher Betreiber von betreutem Wohnen, Tagespflege und einer Form der Kurzzeitpflege auf dem Areal vor. Nach der Schließung waren anfangs Wohnungen geplant, dann gab es aber viele Einsprüche von Nachbarn und aus dem Gemeinderat. Folge war, dass Inhaber Karl Asum seine Pläne immer wieanpasste. Es gibt bislang noch keinen Bauantrag für das Gelände an der Riedener Straße. Dieser soll Anfang bis Mitte Mai eingegeben werden, wie Asum auf Anfrage unserer Redaktion sagte. Laut Asum zeigte die Sozialstation Interesse an dem Projekt; einen Vertrag gibt es allerdings noch nicht.
Weil aber der Gemeinderat die Organisation näher kennenlernen wollte, stellte Geschäftsführerin Gudrun Jansen sie in der Sitzung vor. Jansen erläuterte die Notwendigkeit, neue Wohnformen einzurichten. Im betreuten Wohnen können Senioren ihr zufolge so lange wie möglich eigenständig leben – mit Betreuern, die zur Not helfen können. Tagespflege wiederum sei eine Entlastung für pflegende Angehörige. Und da das Hotel weiter bestehen bleiben soll, hat Jansen noch eine weitere Idee.
Der Expertin zufolge könnte man dort „Pflegeurlaube“anbieten: Die pflegebedürftige Person könnte in der Tagespflege betreut werden, sodass der oder die Angehörige Zeit hat, sich zu erholen. Bislang sind laut Asum auf dem Areal 30 Plätze für betreutes Wohnen angedacht, 18 in der Tagespflege und sechs in der Kurzzeitpflege. Außerdem sollen 23 Wohnungen entstehen. Wenn der Gemeinderat und das Landratsamt zustimmten, könnte man laut dem früheren Wirt, der den Gasthof aus gesundheitlichen Gründen schloss, vielleicht im Herbst anfangen zu bauen.
Die Dasinger Seniorenbeauftragte Susanne Kanzler freute sich über das Angebot; der Bedarf sei da. Auch Bürgermeister Wiesner bestätigte, dass die Versorgung mit Pflegeplätzen rund um Dasing ausbaufähig sei. Anne Glas (Aktive Bürger) sagte: „Zunächst einmal ist zu begrüßen, dass bei uns so etwas etabder liert werden kann.“Allerdings bezweifelte sie die Attraktivität Laimerings für Hotelbesucher. Jansen entgegnete, es sei denkbar, Fahrdienste anzubieten. Außerdem wolle ein pflegender Angehöriger keinen Rummel, sondern eher seine Ruhe.
Das Thema Finanzierung war Peter Fiehl (CSU) wichtig. Kurzzeitpflege sei in der Regel defizitär. Dem stimmte Jansen zu, es seien Pflegewohnungen möglich, in denen kurzfristig jemand untergebracht werden könnte. Mit den Wohnungen gehe dann auch eine Nachtpflege einher. Auch Martin Asam (CSU) fand die Idee prinzipiell gut, sah die Lage in Laimering allerdings als schwierig an. Ein Mittel zur Lösung könnte der neue Seniorenfahrdienst sein. Dieser soll laut Kanzler bald starten.
Diese weiteren Themen wurden im Gemeinderat besprochen:
● Straßensanierung Im Zuge der Sanierung der B 300 soll auch ein Teil der B 300 saniert werden. Im Kontakt mit dem staatlichen Bauamt sei die Idee aufgekommen, die notwendige Sanierung jetzt zu machen, sagte Bauamtsleiter Karl Gamperl. Das sei dringend notwendig. Momentan ist die Sanierung auf 2024 terminiert, könnte so aber schon in drei Wochen fertig sein. Die Kosten liegen bei 22.500 bis 25.000 Euro.
● LucaApp Auch Dasing nutzt die App zur Pandemiebekämpfung. Am Eingang des Verwaltungsgebäudes können sich Besucher einchecken, um die Kontaktnachverfolgung zu vereinfachen.
● CoronaTests Es gab Anfragen zu Testmöglichkeiten in der Gemeinde, Wiesner sagte: „Das wird sehr, sehr schwierig werden in Dasing.“Er habe bei unterschiedlichen Stellen nachgefragt und stets sei Personalmangel das Problem gewesen.