Das war – Spitze!
50 Jahre „Dalli Dalli“und die Sehnsucht nach Bewährtem
Corona hat Trends wie durch ein Brennglas vergrößert. Hinzu kommt die digitale Revolution, die alte Sicherheiten hinwegfegt. Wenn man Zukunftsforschern glauben darf, schüren beide Faktoren die Sehnsucht nach Bewährtem – auch in Sachen Freizeitgestaltung.
Beispiele gefällig? Zuletzt haben Jung und Alt in Stadt und Land das Brotbacken als Lockdown-Hobby entdeckt. Auch Klassiker des Brettspiels wie „Monopoly“oder Puzzles feiern eine ungeahnte Renaissance. Da darf ein Klassiker des Fernsehens nicht fehlen – zumal, wenn er 50 Jahre alt wird. Das haben sich die Verantwortlichen im ZDF gedacht und der Spielshow „Dalli Dalli“eine Jubiläumssendung gegönnt.
Bei den Älteren macht es jetzt Klick, also DalliKlick. Bilder vom Moderator Hänschen Rosenthal setzen sich vor dem imaginären
Auge zusammen. Wie dieser zum Beispiel zu seinem Luftsprung ansetzt, wenn mehr als die Hälfte des Studiopublikums der Meinung ist: „Das war Spitze!“Rosenthals Assistentin Monika Sundermann fällt einem ein. Und man erinnert sich an Udo Jürgens „Ich war noch niemals in New York“. In diesem Hit geht ein Mann abends raus, um Zigaretten zu holen und ein neues Leben zu beginnen. Am Ende landet er aber wieder im Haus „voll Bohnerwachs und Spießigkeit“, um mit seiner Frau „Dalli Dalli“zu glotzen. Dabei hat Udo Jürgens der Sendung ein wenig unrecht getan. Denn sie war in den 70er Jahren ein hochmodernes Format, ein noch heute beliebtes TV-Rezept aus Raten und Spielen. Als Rosenthal 1987 starb, ging auch „Dalli Dalli“. Spätere Wiederbelebungsversuche währten nicht lange. Am Samstag gibt es zum Geburtstag „Die große Jubiläumsshow“mit Johannes B. Kerner. Ein Interview mit ihm lesen Sie auf