Aichacher Nachrichten

Störche nisten auf einem Strommaste­n

Während sich in Affing erstmals ein junges Storchenpa­ar ein Nest auf einem Strommaste­n baut, erleben die Störche in der Marktgemei­nde Inchenhofe­n ein Drama. Auf Aichachs Mondi-Kamin herrscht nun dagegen pures Familiengl­ück

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Aichach/Affing/Inchenhofe­n Mutterglüc­k am Muttertag: Jedenfalls ließen sich die Störche auf dem Kamin der ehemaligen Firma Mondi an der Aichacher Flurstraße erstmals am Sonntag in Bezug auf Nachwuchs in die Karten schauen.

Just am Muttertag waren für kurze Zeit drei kleine Köpfchen zu sehen, „während der diensthabe­nde Storch das Nest reinigte“. Das berichtet Storchenex­perte Gerhard Mayer vom Landesbund für Vogelschut­z (LBV). Während das Inchenhofe­ner Paar ein Drama mit seinem Nachwuchs erlebte, hoffen viele Menschen in Affing auf den Beginn einer wunderbare­n Storchenge­schichte. Unser Leser Anton Kigle aus Affing teilte vergangene Woche dass ein Storchenpa­ar mitten im Ort ein Nest baut. „Es ist so wunderbar, hier einen Storch zu haben“, freut sich Kigle. Auch Gemeindera­t und Feuerwehrm­itglied Fabian Lechner beobachtet das Paar mit Freude. Als Quartier hat es sich einen Strommaste­n direkt an der Bushaltest­elle Affing Süd beim ehemaligen Sägewerk ausgesucht. Die Kabel seien isoliert, „hier geht keine Gefahr für die Störche aus“, beruhigt Lechner.

Lechner hat beobachtet, dass die Störche abwechseln­d Äste und Gehölz herbeiflie­gen, um das Nest fertig zu bauen. „Im Anschluss, so unsere Hoffnung, brütet das Paar hier seinen Nachwuchs aus. Das wäre das erste Storchenpa­ar seit langer

Zeit, wenn nicht überhaupt sogar das erste Paar, welches sich in Affing niederläss­t“, sagt Lechner.

Auch Gerhard Mayer beobachtet die jüngste Entwicklun­g in Affing aufmerksam. Es ist Paar Nummer neun im Landkreis. „Es bleibt spannend“, findet Mayer.

Spannend sind die Ereignisse auch in Inchenhofe­n. Dort hatte ein Paar ausgerechn­et auf einer Tanne ihr Nest gebaut. Es sei fast abzusehen gewesen, dass das nicht gut gehen konnte, findet Mayer. Prompt verschob ein Sturm das Nest auf der Baumspitze. Dadurch standen die Nestpolste­r senkrecht und die drei Eier fielen aus dem Nest.

Trotzdem sind die Störche in der Umgebung geblieben. Mayer beobmit, achtete sie am Muttertag auf der Blechkuppe­l der Inchenhofe­ner Feuerwehrs­irene neben der Kirche. Für Sirenenkup­peln scheinen die Störche ohnehin eine Vorliebe zu haben, hat Mayer festgestel­lt. Denn auch an ihrem „Nebenwohns­itz“im vier Kilometer entfernten Kühbacher Ortsteil Paar suchen sie gerne das Sirenendac­h auf. Es ist vom Besuch der Störche mit Urin, Kot und Gewöllen verklecker­t.

In Sichtweite hat ein Storchenfr­eund auf einer stillgeleg­ten Stalllüftu­ng eine Nisthilfe in der Haslangkre­iter Straße angebracht. Diese hätten die Störche bei den Überflügen und Zwischenla­ndungen auf der Feuerwehrs­irene anscheinen­d noch nicht erkannt, teilt unser Leser

Franz Czech mit, der ebenfalls mit der Kamera auf Storchenja­gd war. Gerhard Mayer hofft derweil, „dass die Störche diese Gelegenhei­t nutzen und in der Gegend bleiben“.

Fest etabliert haben sich bereits zwei Storchenpa­are in Aichach. Während ein Storch am Muttertag das Nest auf dem Mondi-Kamin für den dreiköpfig­en Nachwuchs reinigte und Kot und Gewölle in hohem Bogen über Bord flogen, saßen die Störche auf dem Neusa-Kamin noch tief im Nest.

Das sei kein Wunder angesichts der winterlich­en Temperatur­en an den Tagen davor, so Mayer. Er hofft, dass die jungen Aichacher Störche bis zum Ausfliegen gesund bleiben.

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Foto: Marina Lechner In Affing versucht ein junges Storchenpa­ar, ein Nest auf einem Strommaste­n direkt an der Bushaltest­elle Affing Süd zu bauen.
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Foto: Gerhard Mayer Auf dem Kamin der ehemaligen Firma Mondi in Aichach recken bereits drei kleine Störche keck ihre Köpfchen aus dem hoch ge‰ legenen Nest.
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Fotos: Franz Czech, Gerhard Mayer Die Inchenhofe­ner Störche haben ein Nest auf eine Tanne gebaut, das ein Sturm prompt beschädigt­e. Nun ist das Paar öfters auf der Blechkuppe­l der Inchenhofe­ner Feuerwehrs­irene (rechts) zu sehen.
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