Ganz oder gar nicht
Kochen – das ist noch so ein Hobby, das viele Menschen während der Pandemie für sich entdeckt haben. Für einige Wochen habe ich auch versucht, mithilfe von ausgefallenen Gerichten meinen Alltag ein wenig abwechslungsreicher zu gestalten. Allerdings stieß ich dabei auf ungeahnte Hindernisse.
Zunächst musste ich mich mit geeigneten Kochbüchern eindecken. Anstelle von Tiefkühlpizza sollte es in Zukunft nur noch die feinsten Leckereien geben. Warum dann nicht gleich vegan? So viel größer kann der Aufwand ja nicht sein, dachte ich. Doch bereits die Suche nach den passenden Rezepten war schwierig. Vegan sollte sein, aber bitte ohne Ingwer, Kohl oder rote Beete. Bin ich also vielleicht zu wählerisch?
Ein weiteres Problem: Ich mag entweder Gerichte, die süß oder herzhaft sind. Alles, was sich in dem Graubereich dazwischen befindet, schmeckt mir oft nicht. Ich muss mich im Leben auch häufig zwischen zwei Dingen entscheiden. Genauso halte ich es in der Küche: entweder Schweinebraten oder Kaiserschmarrn.
Als nächstes geht es in den Supermarkt. Aber wo bekomme ich Kokosblütenzucker und veganen Feta? Jedenfalls nicht im Supermarkt bei mir um die Ecke. Erst nach längerer Suche werde ich in einem Bio-Laden fündig. Vollgepackt kehre ich in meine Wohnung zurück. All das hat nun so lange gedauert, dass ich ziemlichen Hunger habe– und zur Tiefkühlpizza greife. Aber morgen koche ich vegan.