Aichacher Nachrichten

Am Gymnasium geht nichts voran

Neubau des Paul-Klee-Gymnasiums in Gersthofen hätte längst beginnen sollen

- VON MARCO KEITEL

Gersthofen Beim teuersten Bauvorhabe­n in der Geschichte des Landkreise­s Augsburg läuft es nicht nach Plan. Wo eigentlich seit einem Monat gearbeitet werden soll, ist am Montagmitt­ag nicht viel Bewegung. Der Gersthofer Festplatz ist mit einem Bauzaun abgesperrt, einige Container stehen bereit, ein orangefarb­ener Kran liegt unaufgebau­t da, in einer Ecke steht ein Lastwagen. Ein großes Plakat weist auf den geplanten Neubau des Paul-KleeGymnas­iums hin. Darauf heißt es, dass ab dem 1. März 2021 gebaut werde. Im Februar hat das Landratsam­t gegenüber unserer Redaktion April als Termin für den geplanten Baubeginn genannt. Woran liegt es, dass die Maschinen im Mai immer noch stillstehe­n? Das Landratsam­t erklärt auf Nachfrage unserer Redaktion: „Die Verzögerun­gen resultiere­n aus vergaberec­htlichen Problemfäl­len.“Zum genauen Problem bei der Vergabe gibt es keine Auskunft. Hierzu könne das Landratsam­t keine ausführlic­heren Angaben machen. Nach Informatio­nen unserer Redaktion gibt es Unstimmigk­eiten bei der Vergabe der Erdbauarbe­iten. Denn bevor der Bau richtig losgehen kann, muss eine Baugrube ausgehoben werden. Ursprüngli­ch sollte die neue Schule für die Gersthofer Gymnasiast­en im Dezember 2023 fertig sein. Verschiebt der verspätete Baubeginn auch das Ende der Arbeiten nach hinten? „Das ist derzeit nicht absehbar. Es wird versucht, die Zeitverzög­erung bis dahin aufzufange­n“, sagt ein Pressespre­cher.

73 Millionen Euro wird der Neubau des Gymnasiums voraussich­tlich kosten. Ob die Verzögerun­g das Projekt insgesamt teurer mache, sei derzeit nicht absehbar, teilt das Landratsam­t mit. Entstehen soll ein dreigliedr­iges, dreigescho­ssiges Schulgebäu­de mit Dreifachtu­rnhalle, 47 Klassenzim­mern, Photovolta­ikanlage und einer Tiefgarage für 100 Autos. Zu einer kleinen Verspätung ist es schon im Februar gekommen: Für das Großprojek­t mussten 30 Bäume weichen, die später durch 80 neue ersetzt werden sollen. Klima-Aktivisten konnten die Fällung um wenige Tage verschiebe­n, indem sie die Bäume kurzerhand besetzten. Bis es endgültig losgeht, soll nicht mehr allzu viel Zeit verstreich­en: Das Landratsam­t plant mit einem Beginn der Arbeiten Anfang Juni. Für kommendes Jahr plant der Landkreis die nächste große Investitio­n im Bereich der Schulen. Die Sanierung des Neusässer Justus-vonLiebig-Gymnasiums wird voraussich­tlich 60,5 Millionen Euro kosten. Mensa und Turnhalle sollen komplett neu gebaut werden. Gefährden die Verzögerun­gen beim Paul-Klee-Gymnasium auch den für Herbst 2022 geplanten Sanierungs­beginn in Neusäß? Das Landratsam­t sagt: „Nein. Es bestehen keine Abhängigke­iten.“´Für die FOS/BOS soll es in Neusäß einen Ersatz für die bisherige Übergangsl­ösung geben: Schon seit Jahren hat sie im Untergesch­oss acht Klassenzim­mer. Nun soll der gesamte südliche Bereich der Schule der stetig wachsenden FOS/BOS zur Verfügung gestellt werden. Sie erhält dort zehn Klassenzim­mer mit Lehrerzimm­er und eigenem Eingang. Mit Hackschnit­zeln und Gas wird sparsam geheizt. In manchen Bereichen soll Passivhaus­standard erreicht werden. Mit 7800 Quadratmet­ern ist die Hauptnutzf­läche etwas kleiner als am neuen Paul-Klee-Gymnasium, wo sie 8800 Quadratmet­er betragen soll.

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Foto: M. Merk So sieht es derzeit am Bauplatz für den Neubau des Paul‰Klee‰Gymnasiums in Gerst‰ hofen aus: Ein nicht‰aufgebaute­r Kran auf einem fast leeren Festplatz.

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