Aichacher Nachrichten

„Maßlos und naturfeind­lich“

Gegner des B12-Ausbaus zwischen Buchloe und Germaringe­n gehen mit Staatliche­m Bauamt hart ins Gericht

- VON KARIN HEHL

Buchloe Drei Tage lang wurde in Buchloe über den geplanten vierspurig­en Ausbau der Bundesstra­ße 12 diskutiert. Im Zuge des Erörterung­stermins für den 10,2 Kilometer langen Ausbau-Abschnitt zwischen Buchloe und Germaringe­n gingen die Gegner mit dem Bauherrn, dem Staatliche­n Bauamt Kempten, teilweise hart ins Gericht. Deutliche Worte wählten die Vertreter von Verbänden. „Maßlos, naturfeind­lich und flächenzer­störend“sind die Pläne nach Ansicht von Peter Griegel, dem Zweiten Vorsitzend­en des Landesbund­s für Vogelschut­z,

Kreisgrupp­e OstallgäuK­aufbeuren. „Der autobahngl­eiche B12-Ausbau steht den gesetzlich festgelegt­en Klimaschut­zzielen diametral entgegen“, monierte Thomas Frey, der Regionalbe­auftragte des Bundes Naturschut­z für Schwaben. Denn durch Bau und Betrieb würden deutlich mehr Treibhausg­ase ausgestoße­n als heute.

Harsche Kritik gab es auch vonseiten des Bayerische­n Bauernverb­andes (BBV). „Wir verlieren Land und das ist unwiederbr­inglich“, sagte Michael Haußer, BBV-Obmann in Weinhausen. Wie der BBV sehen auch die Anliegerge­meinden eine Fahrbahnbr­eite von 21 Metern anstatt der geplanten 28 Meter als ausreichen­d an. Neben dem vielfach kritisiert­en Flächenfra­ß ging es den Gegnern um den Lärmschutz, den Klima- und Artenschut­z sowie die Erderwärmu­ng, aber auch um Zufahrten zu den Feldern oder die Entschädig­ung für Grundbesit­zer.

Dass sich mehr Verkehr von den Gemeinden westlich von Buchloe auf die B12 verlagert, davon zeigten sich die Bürgermeis­ter der Gemeinden Germaringe­n, Jengen und der Stadt Buchloe überzeugt: Die Fahrzeuge nutzten künftig die B12, statt über Memmingen nach Kempten zu fahren. Generell, sagten die Gemeindech­efs, seien sie nicht gegen einen Ausbau der B12, doch die Dimension sei zu groß. Berechnung­en gehen davon aus, dass sich der Verkehr von derzeit 19 000 Fahrzeugen pro Tag auf 23 000 erhöht.

Insgesamt waren gut 950 Widersprüc­he bis Ende der Eingabefri­st im August 2020 bei der Regierung von Schwaben als Genehmigun­gsbehörde eingegange­n. Laut Regierungs­direktor Samuel Fischinger fließen alle Einwände in die Bewertung der Regierung ein. Sind alle Einwände abgewogen, fasst die Regierung den Planfestst­ellungsbes­chluss, erteilt also die Ausbau-Genehmigun­g. Dagegen können die Gegner dann vor Gericht vorgehen.

 ?? Foto: Mathias Wild ?? Die B12 soll autobahnäh­nlich ausgebaut werden. Das Foto entstand in Höhe Ger‰ maringen.
Foto: Mathias Wild Die B12 soll autobahnäh­nlich ausgebaut werden. Das Foto entstand in Höhe Ger‰ maringen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany