Der Startschuss fällt in Aubstadt
Die Regionalliga legt wieder los. Den FC Memmingen, Illertissen, FCA II, Rain und Pipinsried eint dabei ein gemeinsames Ziel
Augsburg Den Auftakt macht die Regionalliga Bayern. Mit der Partie zwischen dem unterfränkischen TSV Aubstadt und dem DrittligaAbsteiger SpVgg Unterhaching wird die neue Saison 2021/22 im bayerischen Amateurfußball am Donnerstagabend eröffnet. Nach mehr als neun Monaten CoronaPause wird es für die Kicker damit wieder ernst, allerdings ist längst noch nicht alles wieder normal.
Das geht schon mit der Zuschauerbeschränkung los. Egal wie groß die Stadien im Freistaat auch sind, mehr als 1500 Besucher dürfen vorerst nicht kommen – und das nur, wenn 1300 durchnummerierte Sitzplätze mit genügend Abstand zu den Nebenleuten garantiert sind. Lediglich für Stehplätze gilt eine Bagatellgrenze von 200. Aber selbst das ist mehr, als vergangenen Herbst vor dem zweiten Lockdown bei den Amateuren möglich war.
Wobei die Regionalliga Bayern nur bedingt als Amateurliga gelten kann. Selbst die bayerische Staatsregierung hat den Kickern einen Sonderstatus zugestanden, deshalb durften die Regionalligisten schon Ende Mai wieder ins reguläre Mannschaftstraining einsteigen und spielen. Was der FV Illertissen nutzte und bis ins bayerische Pokalfinale
gegen den Drittligisten Türkgücü München (7:8 n. E.) vordringen konnte. Durch die Niederlage blieb den Illertissern der lukrative Einzug in die Hauptrunde des DFBPokals allerdings verwehrt.
Im Ligaalltag ist sich FVI-Coach Marco Konrad mit seinen Kollegen Josef Steinberger (FC Augsburg II), Esad Kahric (FC Memmingen), Dominik Haußner (TSV Rain/Lech) und Andreas Thomas (FC Pipinsried) einig. Für das Quintett aus der Region geht es mit ihren Mannschaften in erster Linie darum, möglichst schnell die nötigen Punkte für den Klassenerhalt zu sammeln, denn die Konkurrenz im 20er-Feld ist stark. Und die Titelfavoriten sind schnell ausgemacht. Es sind die Teams, die unter Profibedingungen arbeiten. Wie die beiden ehemaligen Zweitligisten SpVgg Bayreuth und 1. FC Schweinfurt 05. Die Schweinfurter hatten zuletzt als bayerischer Vertreter die Aufstiegsrelegation zur 3. Liga bestreiten dürfen, waren dort aber mit zwei 0:1-Niederlagen am niedersächsischen TSV Havelse gescheitert.
Hoch im Kurs steht auch der FC Bayern München II, dessen Drittliga-Abstieg Ehrenpräsident Uli Hoeneß kürzlich als „Katastrophe“bezeichnete. Mit der Wiedergutmachung ist das Trainerduo Martin Demichelis und Danny Schwarz beauftragt. Die SpVgg Unterhaching, vergangene Runde ebenfalls noch in der 3. Liga am Ball, setzt ebenfalls auf einen früheren Profi auf der Trainerbank. Ex-Nationalspieler Sandro Wagner, während der Europameisterschaft als TV-Experte im Einsatz, wurde nach wenigen Wochen als U19-Coach befördert, nachdem er zuvor noch den Hachinger Nachwuchs in die Bundesliga geführt hatte.
Dass die neue Saison nach der langen Pause für alle eine Herausforderung wird, ist speziell den Memmingern klar. Die Allgäuer hatten frühzeitig für einen Abbruch der zurückliegenden Saison plädiert, hatten sämtliche Zahlungen so weit wie möglich eingestellt – und konnten nun wieder etwas in das Team investieren. Mehr als 50 Spieler rund um die Ex-Profis Timo Gebhart und Martin Dausch hat der FCM für seine beiden Herrenteams in Regionalund Landesliga rekrutiert, wohl wissend, dass die hohe Belastung mit 38 Spieltagen und zahlreichen englischen Wochen auch körperlich Spuren hinterlassen wird.
Die Auftaktspiele
TSV Rain – SpVgg Bayreuth (Fr, 18.30 Uhr) FV Illertissen – V. Aschaffenburg Heimstetten – FC Memmingen (Fr, 19 Uhr) FC Augsburg II – Bayern München II
1. FC Nürnberg II – Pipinsried (Sa, 14 Uhr)