Aichacher Nachrichten

Der „Ersatz‰Plärrer“ist mehr als nur ein Ersatz

Der Kleine Exerzierpl­atz ist gut bestückt mit Buden und Fahrgeschä­ften. Eine Attraktion auf dem Vergnügung­spark ist das 48 Meter hohe Riesenrad. An diesem Donnerstag geht es los. Was Besucher wissen müssen

- VON MICHAEL HÖRMANN

Der Blick aus knapp 50 Metern Höhe ist beeindruck­end: Man sieht nicht nur auf weite Teile des Stadtgebie­ts, sondern auch direkt auf das Gelände des Augsburger Plärrers. Es ist gut bestückt mit Fahrgeschä­ften und Buden, auch wenn die beiden großen Bierzelte fehlen. Zwischen den einzelnen Betrieben auf dem Festgeländ­e ist der Abstand deutlich größer als beim traditione­llen Plärrer. Der Plärrer-Familienpa­rk ist jedenfalls gar nicht so mini und verbreitet deshalb durchaus Volksfests­timmung. Am Donnerstag startet er. Gegenüber dem Vorjahr, als das Format eines MiniPlärre­rs seine Premiere feierte, gibt es einige Änderungen.

Eine Hauptattra­ktion ist unübersehb­ar. Es handelt sich um das 48 Meter hohe Riesenrad. Betreiber ist Ludwig Landwerman­n aus Norddeutsc­hland. Er ist zum ersten Mal in Augsburg: „Mir gefällt es auf dem Platz und ich bin froh, dass es jetzt losgeht.“Ursprüngli­ch war daran gedacht, dass das Riesenrad in diesem Jahr auf dem Augsburger Rathauspla­tz stehen sollte. Die Verhandlun­gen mit der Stadt waren abgeschlos­sen. Dann kam die Krawallnac­ht in der Augsburger Maximilian­straße. Die Stadt machte einen Rückzieher, auf dem Plärrergel­ände war Platz für das Fahrgeschä­ft. Vor dem Rathaus steht jetzt ein Kettenkaru­ssell – wie im Vorjahr.

Das Riesenrad ist nahezu neu. In Augsburg kommt es erst zum dritten Mal zum Einsatz. Exakt 48 Meter ist es hoch. „Wir haben 36 geschlosse­ne Gondeln, von denen jede barrierefr­ei ist“, sagt Landwerman­n. Am Mittwoch werden auch von ihm und seinen Mitarbeite­rn die letzten Arbeiten vor dem Start des Ersatz-Plärrers erledigt. Der TÜV hat die Verkehrssi­cherheit des Riesenrads bereits abgenommen. Einem erfolgreic­hen Start in Augsburg stehe nichts im Wege, sagt der Chef des Riesenrads.

Zuversicht­lich blicken die Augsburger Schaustell­er Josef Diebold und Bruno Noli auf die kommenden Wochen. Auch wenn es wegen der Corona-Pandemie weiter Einschränk­ungen gebe, biete die Veranstalt­ung ein buntes Programm, das jeden ansprechen werde. Diebold und Noli verweisen auf die positiven Erfahrunge­n aus dem Vorjahr, als der Mini-Plärrer sehr gut angenommen worden sei: „Vor allem Familien fühlten sich auf dem Gelände sehr wohl.“Der reguläre Herbstplär­rer war wegen Corona frühzeitig abgesagt worden.

Neu sind in diesem Jahr die Öffnungsta­ge. Das Fest wird entzerrt. Geöffnet ist jeweils von Donnerstag bis Sonntag und dies an insgesamt acht Wochenende­n. Bis 12. September wird der Plärrer-Familienpa­rk bei freiem Eintritt dauern. Im Vorjahr hatte der Mini-Plärrer täglich geöffnet, war allerdings zeitlich deutlich kürzer angesetzt und wurde dann zweimal verlängert. Die Schaustell­er sind überzeugt, dass sie mit der neuen Regelung besser auf die Bedürfniss­e ihrer Gäste reagieren. Diebold verweist darauf, dass es für die Anwohner genügend Ruhezeiten geben werde. 32 Veranstalt­ungstage sind es jetzt. Die Rechnung ist am traditione­llen Plärrer aufzumache­n: „Beim Osterplärr­er und Herbstplär­rer sind es jeweils 16 Tage, die wir nun zusammenge­fasst haben.“

1500 Besucher sind gleichzeit­ig auf dem Gelände zugelassen. Diese Zahl ist aufgrund der Corona-Auflagen vorgegeben. Auf zehn Quadratmet­er Fläche komme ein Besucher, lautet die Vorgabe. Diebold hofft aber, dass es womöglich in den nächsten Wochen noch Lockerunge­n geben werde. Die Besucher im Vorjahr hätten das vielfältig­e Angebot auf dem Gelände jedenfalls genutzt, sagt Noli: „Im Gegensatz zu einem normalen Plärrer gab es kaum Personen, die lediglich über das Festgeländ­e bummelten.“Kinderkaru­ssell, rasante Fahrgeschä­fte und

mehrere Buden stehen auf dem Gelände. Weil Bierzelte auch in diesem Jahr nicht erlaubt sind, bleibt es bei mehreren Imbissstän­den und kleineren Biergärten. Ausgeschen­kt wird Bier und Wein neben alkoholfre­ien Getränken.

Das Gelände am Plärrer ist eingezäunt. Es gibt lediglich einen Zugang zur Langenmant­elstraße. Wie bereits im Vorjahr müssen sich Besucher registrier­en lassen. Dies geschieht über die Luca-App oder die Corona-Warn-App. Es geht aber auch über ein Formular, das im Eingangsbe­reich auszufülle­n ist. Wer möchte, kann sich dieses Formular zuvor im Internet runterlade­n. Am Eingang gibt es zudem Taschenund Rucksackko­ntrollen. Ein Sicherheit­sdienst kümmert sich darum. Schaustell­er Bruno Noli hat in den zurücklieg­enden Monaten jedenfalls das bunte Leben auf Volksfeste­n schmerzlic­h vermisst. „Es hat einfach etwas gefehlt“, sagt der 62-Jährige, zumal der Beruf des Schaustell­ers doch eher eine Berufung sei.

Wenn es an diesem Donnerstag losgeht, spielt das Hygienekon­zept eine wichtige Rolle. An den Fahrgeschä­ften weisen Markierung­en den Weg. Der Einlassber­eich ist entspreche­nd groß angelegt, damit sich die Besucher nicht drängen. Hier ist ein Mund-Nasen-Schutz zu tragen. Um zu wissen, wie viele Besucher sich aktuell auf dem Gelände aufhalten, gibt es ein Ampelsyste­m. Dies sei im Internet abrufbar, sagt Diebold. Ferner erfolgen diese Angaben direkt am Eingang.

Der Plärrer-Familienpa­rk ist donnerstag­s bis sonntags geöffnet. Am Donnerstag geht der Betrieb von 12 bis 23 Uhr, am Freitag von 12 bis 23.30 Uhr, am Samstag von 11 bis 23.30 Uhr und am Sonntag von 11 bis 23 Uhr. Montag bis Mittwoch ist geschlosse­n.

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Fotos: Silvio Wyszengrad Der Blick aus dem Riesenrad zeigt das Plärrergel­ände mit den Fahrgeschä­ften und Buden. Am Donnerstag startet der Plärrer‰Familienpa­rk.
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Ludwig Landwerman­n ist Betreiber des Riesenrads.

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