Aichacher Nachrichten

Stadt testet Handy‰Antennen an Laternenma­sten

Mobilfunk An mehreren Standorten soll geprüft werden, wie die 5-G-Antennen in acht Metern Höhe arbeiten – und wie es bei Bürgern ankommt

- VON STEFAN KROG

Die Stadt Augsburg will einige Straßenlat­ernen-Masten versuchswe­ise als Handy-Masten zur Montage von Mobilfunk-Antennen freigeben. An zwei bis drei Stellen im Stadtgebie­t soll es bis zum Jahresende einen entspreche­nden Test geben. Die Antennen müssen dabei mindestens in acht Metern Höhe montiert werden, damit sie die nötige Reichweite haben.

Der Versuch soll im Rahmen der neu gegründete­n Standort-Vermarktun­gsgesellsc­haft, an der der Energiever­sorger Erdgas Schwaben und somit auch die Augsburger

Stadtwerke als Anteilseig­ner beteiligt sind, laufen. Baureferen­t Gerd Merkle (CSU) sagte, der Stadt gehe es dabei gar nicht groß um Einnahmen aus der Vermietung. „Es ist ein Versuch, um zu sehen, wie die Öffentlich­keit reagiert. Der neue 5-G-Standard erfordert ein sehr dichtes Netz“, so Merkle. „Unser Ziel ist es, Wildwuchs zu verhindern, indem wir die vorhandene Infrastruk­tur nutzen.“Aufhalten könne man den Netzausbau so oder so nicht, weil die Betreiber sonst auf Privatdäch­er gingen.

Gleichwohl wisse er, dass Antennen an Laternenma­sten womöglich skeptisch beäugt würden. „Der Bürger wird das sehen. Man nutzt gerne sein eigenes Handy und schimpft über schlechten Empfang, aber bei der Antenne vor dem eigenen Schlafzimm­er ist man etwas sensibler“, so Merkle. Im Bauausschu­ss des Stadtrats wurde der Versuch einstimmig beschlosse­n. „Die Standorte kommen so oder so“, sagt Stadtrat Peter Uhl (CSU). Für die Stadtwerke, die Verteilerg­ebäude und Oberleitun­gsmasten mit kleinen Stationen ausstatten wollen, ergäben sich so aber

Chancen, wenn sie auch städtische Standorte anbieten könnten.

Grünen-Stadträtin Christine Kamm sagte, man müsse aber gleichwohl darauf achten, nicht neben sensible Standorte wie eine Kita oder direkt in eine Wohnanlage zu gehen. Sozialfrak­tions-Vorsitzend­er Florian Freund (SPD) sagte, man müsse sich mit der Zahl der steigenden Antennen abfinden. „Wenn wir so tun, als könnten wir entscheide­n, ob solche Anlagen entstehen, sind wir auf dem Holzweg“, sagte Freund. „Wir können nur versuchen, das zu bündeln und zu steuern. Und so können wir zumindest mitreden, wo etwas hinkommt.“

Der Netzausbau lässt sich nicht aufhalten

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Foto: Julian Stratensch­ulte, dpa (Symbolbild) Testweise sollen in Augsburg Laternenma­sten als Handy‰Antennenma­sten mitgenutzt werden.

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