„Für mich zählt die Gemeinde vor Ort“
Glauben Sie an Gott?
Ja, ich glaube an Gott und an ein Leben nach dem Tod. Ich glaube an die biblischen Lehren, vor allem auch an die Bergpredigt. Mir gibt mein Glaube Halt.
Haben Sie schon einmal an einen Kirchenaustritt gedacht?
Wenn man von den vielen Austritten hört, dann fragt man sich selbst schon: Wo stehe ich? Ich bin zu dem Ergebnis gekommen, dass für mich meine Heimatgemeinde in Höchstädt entscheidend ist, in der der Glaube wirklich gelebt wird, und nicht das, was in der Amtskirche gesagt und getan wird. Wir haben in Höchstädt das große Glück, einen jungen, liberal eingestellten Pfarrer zu haben, der versucht, alle Menschen mitzunehmen. Und das ist für mich das Wichtigste, dass wir als Gemeinde vor Ort füreinander da sind, keiner im Stich gelassen wird. Das ist es, was mich hält.
Hält die Kirche an überholten Normen fest?
An der Amtskirche habe ich seit längerem größere Zweifel. Auf der Leitungsebene der katholischen Kirche wird aus meiner Sicht sehr viel kaputt gemacht. Da kommen leider immer wieder neue Störfeuer, die das Leben der Gemeinden nur erschweren – wie etwa nun der Umgang mit homosexuellen Menschen. Meiner Meinung nach ist es das oberste Gebot unseres Glaubens, niemanden auszuschließen. Ich erlebe immer wieder, dass die Menschen in den Kirchengemeinden ganz anderer Meinung sind als die Amtskirche und auch weiter. Thomas Schmitt, 33 Jahre, Höchstädt