Katar dementiert Gespräche
Kein Sponsoring mit DFB geplant
Berlin Die vermeintliche Verbindung zwischen Qatar Airways und dem Deutschen Fußball-Bund wird undurchsichtiger. Zwischen der staatlichen Fluglinie des WM-Gastgeberlandes Katar und dem Verband habe es „zu keinem Zeitpunkt Verhandlungen oder Gespräche“über ein „Sponsoring oder sonstige Förderungen gegeben“, teilte der katarische Botschafter in Deutschland, Abdullah bin Mohammed Al Thani, am Freitag mit. Qatar Airways sei „vonseiten des DFB mit einem derartigen Begehren kontaktiert“worden – aus DFB-Kreisen war das Gegenteil zu vernehmen gewesen. Die Süddeutsche Zeitung hatte in der vergangenen Woche über sich vermeintlich anbahnende Gespräche berichtet, der DFB hatte dazu keine Stellungnahme abgegeben. Das Dementi aus Katar „entgegen der Presseberichterstattung“klingt nun eindeutig: „Qatar Airways zieht es derzeit nicht in Betracht, entsprechende Verhandlungen aufzunehmen.“Die darauf bezogene Kontaktanfrage des DFB sei „bis zum heutigen Tag unbeantwortet“geblieben. Aus DFB-Kreisen war zu hören gewesen, dass die Fluglinie auf den Verband zugekommen sei. Bislang ist das Flugunternehmen Lufthansa offizieller DFB-Partner. Das DFB-Präsidium hatte aber in der vergangenen Woche den Beschluss zum vorzeitigen Vertragsende zum 31. Dezember gefasst. Der Fluglinien-Partner ist für den DFB von enormer Bedeutung – und bringt viel Geld.
Das Emirat Katar stand in den vergangenen Monaten erneut wegen der Menschenrechtslage im Land in der Kritik. Auch die deutsche Nationalmannschaft hatte sich während der ersten Qualifikationsphase Ende März an Protesten beteiligt.
Im Sport und speziell im Fußball ist Qatar Airways seit Jahren ein globaler Sponsor. Kritiker werfen dem Emirat sogenanntes „Sportswashing“vor – die Aufbesserung des Images mithilfe des Engagements im Sport. Unter anderem ist das Staatsunternehmen des Emirats offizieller Partner des Weltverbands Fifa und auch des FC Bayern.