Aichacher Nachrichten

Augsburger Leitstelle hilft Flutopfern in Rheinland‰Pfalz

Alarm Eine Schwangere kommt beim Notruf nicht durch und verständig­t ihre Freundin in Schwaben – die wählt 112

- VON STEFAN KROG

Die Integriert­e Leitstelle der Augsburger Feuerwehr hat indirekt im Flutgebiet in Rheinland-Pfalz geholfen. Wie die Feuerwehr mitteilte, meldete sich am Mittwoch gegen 22 Uhr eine Frau aus dem Raum Augsburg über den Notruf, weil ihre hochschwan­gere Freundin zusammen mit weiteren Bewohnern vor den Wassermass­en ins Dachgescho­ss ihres Hauses in Altenahr (Kreis Ahrweiler) geflüchtet war.

Einen Notruf konnten die Eingeschlo­ssenen nicht absetzen, weil sie über die 112 niemanden erreichten. Über die sozialen Medien benachrich­tigte die Schwangere ihre Freundin aus dem Augsburger Raum. Die rief bei der Augsburger Feuerwehr an, die ihrerseits versuchte, die zuständige Leitstelle in Koblenz zu erreichen. Allerdings scheiterte­n auch die Augsburger Disponente­n mit dem Versuch, bei der 112 in Koblenz durchzukom­men. Ein Mitarbeite­r hatte schließlic­h die Idee, die Koblenzer Vorwahl und dann die Nummer 19222 (sie gilt für die Bestellung von Krankentra­nsporten und läuft auch in den Leitstelle­n auf) zu wählen. Die

Koblenzer Feuerwehr koordinier­te dann den Rettungsei­nsatz. Die Augsburger Freundin habe am Donnerstag die Augsburger Feuerwehr besucht, um sich zu bedanken.

Es kommt immer wieder vor, dass die Leitstelle außerhalb ihres Wirkungsbe­reichs (dazu gehören die Stadt Augsburg und die Landkreise Augsburg, Aichach-Friedberg, Dillingen und Donau-Ries) hilft, indem sie Kontakt zu anderen Leitstelle­n herstellt.

Spektakulä­r war die Koordinati­on eines Einsatzes in Georgien im Jahr 2015. Ein verletzter Bergsteige­r kontaktier­te über Satelliten­telefon seinen Bruder, der im Raum Augsburg lebte. Über mehrere Zwischenst­ationen wurde dann der Einsatz eines Rettungshu­bschrauber­s ausgelöst.

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