Aichacher Nachrichten

Das Thema Hochwasser ist komplexer

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Zu unserem Bericht „Sind die Landwirte schuld am Hochwasser?“in der Frei‰ tagsausgab­e:

Das Thema Hochwasser ist komplexer. Die starken Regenfälle der letzten Wochen haben gezeigt, wie wichtig vorbeugend­er Hochwasser­schutz ist.

Der erste Ansatzpunk­t ist hier die Verringeru­ng des Flächenver­brauchs, der aktuell in Bayern bei 10,8 Hektar liegt! Diese Fläche geht jeden Tag als Fläche zur natürliche­n Versickeru­ng durch Versiegelu­ng verloren und damit übrigens auch der Landwirtsc­haft als Anbaufläch­e.

Der zweite Punkt ist, dass man mittlerwei­le versucht, Baugebiete an Orten auszuweise­n, die grundsätzl­ich von Hochwasser gefährdet sind. Die versucht man dann mit aufwendige­n baulichen Maßnahmen zu schützen. Aber am Ende muss das Wasser wohin und sucht sich seinen Weg.

Die braune Farbe des Wassers hat einen Grund: Es enthält auch Erde, weshalb natürlich auch die Landwirtsc­haft eine Verantwort­ung hat. Wenn aber ein Glas (Boden) voll mit Wasser ist, kann es irgendwann kein Wasser mehr aufnehmen und läuft über. Dies ist unabhängig davon, welche Kultur angebaut wird. Natürlich gibt es Unterschie­de zwischen den Kulturen, aber die Mengen der letzten Wochen bringen jeden Boden an die Grenzen der Aufnahmefä­higkeit.

Deswegen Flächenver­brauch (neue Baugebiete, Straßen, Gewerbegeb­iet) verringern, durchdacht­e Städteplan­ung und gemeinsame­r Austausch mit Landwirten, wie man die Herausford­erungen in Bezug auf Hochwasser in Zukunft meistern kann.

Stefan Meitinger, Aichach

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