Wie es drei HobbyBäckerinnen ins ZuckergussHeft schafften
Backmagazin Mit exotischem Gebäck sind Silvia Luberstetter aus Obergriesbach, Petra Güntner-Magg aus Aichach und Gabi Lapperger aus Wollomoos in der neuen Ausgabe des Backhefts vertreten. Wir stellen die Frauen und ihre Rezepte vor. Viel Spaß beim Nachbac
Obergriesbach/Wollomoos/Aichach Es muss nicht immer eine Reise in weit entfernte Winkel dieser Welt sein, um neue Dinge kennenzulernen. Wer verschiedene Kulturen auf kulinarische Weise entdecken möchte, wird sicherlich im neuen Zuckerguss-Heft fündig. Auf rund 80 Seiten gibt es Backrezepte aus aller Welt. Auch drei Frauen aus dem Raum Aichach sind in der neuen Ausgabe des Backmagazins vertreten.
Eine von ihnen ist Silvia Luberstetter aus Obergriesbach. Ihr Rezept für einen Pekannuss-Pie ist in der neuen Ausgabe des ZuckergussMagazins zu finden. Eine Bekannte hat die 64-Jährige auf die Idee gebracht. „Sie war wohl schon einmal in den USA“, berichtet Luberstetter. Inzwischen gehört der Pekannuss-Pie zum festen Repertoire der 64-Jährigen. Immerhin backt sie mindestens einmal in der Woche einen Kuchen. „Ich probiere gerne neue Rezepte aus. Wenn es schmeckt, dann gibt es den Kuchen eben noch einmal“, sagt die Obergriesbacherin.
Hilfreich ist dabei vor allem ihre Erfahrung. „Ich bin eine alte Bäckerin“, sagt sie. Deswegen erkannte Luberstetter schnell, dass der Pekannuss-Pie ähnlich wie eine Linzer Torte gebacken wird. Wobei es einen entscheidenden Unterschied gibt: Der Pie ist deutlich süßer. Und wie schmeckt der Kuchen? „Nach mehr“, sagt sie mit einem Lachen. Gerade die Mischung aus den Nüssen und süßer Karamellcreme sei besonders lecker. Allerdings kann gerade Creme beim Backen für Probleme sorgen, denn sie wird schnell fest. Ihr Tipp: In so einem Fall die Creme noch einmal erwärmen, damit sie wieder flüssig wird.
Ein besonders vielseitiges Gebäck sind die Buchteln von der Aichacherin Petra Güntner-Magg. „In vielen osteuropäischen Ländern werden die Buchteln auch mit deftigen Gerichten wie saurem Bohnengemüse gegessen“, sagt sie. Eigentlich seien die Buchteln ein Arme-Leute-Essen, weil nur wenige Zutaten für die Zubereitung nötig sind, weiß die Hauswirtschaftsmeisterin. Güntner-Magg hat das Rezept von ihrer Schwiegermutter gelernt, die nach dem Zweiten Weltkrieg aus Tschechien geflohen ist. „Sie ist von Tschechien über Regensburg in Friedberg gelandet“, berichtet Güntner-Magg.
Und wie schmecken die Buchteln? „Das hängt von der Füllung ab“, so die Aichacherin. Sie selbst füllt sie oft mit Rhabarber, und zwar nicht nur, weil sie das Gemüse selbst gerne isst. „Für mich ist Rhabarber ein Kulturgut. Das möchte ich gerne unter die Leute bringen, damit es nicht in Vergessenheit gerät.“
Doch es geht auch noch exotischer. Einen Kuchen aus Tee etwa backt Gabi Lapperger aus Wollomoos (Gemeinde Altomünster) gerne. Das sei in Japan ganz normal, erklärt sie. Ihr Mann arbeite in einer japanischen Firma, deswegen habe sie regelmäßig japanische Gäste, sagt sie.
Bei einer dieser Gelegenheiten brachte eine japanische Arbeitskollegin einen Chiffon-Kuchen mit – und Gabi Lapperger war sofort be
geistert. „Der ist locker-leicht und richtig lecker“, erzählt sie. Besonders gut gefällt ihr, dass der Kuchen nicht so mächtig ist wie zum Beispiel ein Stück Torte. Ungewöhnlich sei auch der leichte Teegeschmack, der dem Kuchen noch einmal eine ganz spezielle Note verleiht, so Lapperger.
Die Zubereitung ist sehr einfach. „Man braucht nur wenige Zutaten, und der Chiffon-Kuchen ist sehr schnell gemacht“, erklärt Lapperger. Allerdings brauche es für die Zubereitung eine Form mit einem glatten Rand, weil der Kuchen mit einem Messer von der Backform gelöst werden muss, so die Wollomooserin. Der Grund: Die Form darf vor dem Backen nicht eingefettet werden, sonst zieht sich der Kuchen nicht hoch und wird nicht so schön fluffig.
● Die Zubereitung von Silvia Luber stetterts leckerem PekannussPie:
Für den Teig alle Zutaten rasch mit den Händen zu einem Teig kneten und eine Kugel formen. Den Teig für eine Stunde im Kühlschrank ruhen lassen. Währenddessen für die Füllung Butter, Honig, Wasser, Zucker und Kondensmilch in einen schweren Topf geben und bei geringer Hitze rühren, bis sich der Zucker aufgelöst hat. Dann zum Kochen bringen und etwa zwölf Minuten lang kochen. Die Masse abkühlen lassen, bis sie lauwarm ist.
Den Backofen auf 180 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen. Anschließend drei Viertel des Teiges ausrollen, die Form damit auskleiden und vier Zentimeter Rand formen.
Mit einer Gabel einstechen und mit Backpapier „blindbacken“. Die Pekannüsse in einer Pfanne ohne Fett rösten, drei Viertel der Nüsse hacken und zur vorbereiteten Toffee-Masse geben.
Mit dem Quirl so lange schlagen, bis sie dick und cremig wird. Dann die Sahne unterrühren. Die Masse sofort auf den vorgebackenen Teig geben. Den restlichen Teig als Gitter arbeiten und auflegen.
Die restlichen Nüsse in die Zwischenräume geben und nochmals 15 bis 20 Minuten im vorgeheizten Ofen backen.
● Zubereitung von Petra Güntner Maggs Buchteln:
Aus Mehl, Hefe, Öl, Zucker und lauwarmer Milch einen glatten, glänzenden und geschmeidigen Hefeteig zusammenkneten. Der sollte mittelfest sein, gegebenenfalls noch etwas Milch zugeben. Die Teigkugel nun 30 Minuten abgedeckt gehen lassen. An der Teigoberfläche darf keine Haut entstehen. In der Zwischenzeit beim Muffinblech jede Mulde gut buttern.
Die Rhabarberstangen schälen und in ein Zentimeter große Stücke schneiden. Dem Teig das Ei zugeben und nochmals gut durchkneten und in zwölf gleich große Kugeln teilen. Aus den Kugeln kleine Fladen formen, diese mit je fünf bis sieben Stücken Rhabarber, einem Zuckerwürfel und einer Prise Zimt belegen und wieder zu einer Kugel formen.
Den Backofen auf 160 Grad vorheizen. Die Kugeln mit dem Verschluss nach unten in das Muffinblech setzen. Die Buchteln mit Kondensmilch bestreichen. Nochmals 30 Minuten gehen lassen, dann im vorgeheizten Ofen backen, bis sie goldgelb sind. Die noch heißen Buchteln einzeln herausnehmen, unten mit Butter bestreichen und in der Vanillezucker-Mischung drehen, sodass ein Zuckerfuß entsteht.
● Tipp Als Füllung eignen sich auch Äpfel, Birnen, Aprikosen, Kirschen oder Zwetschgen.
● Zubereitung von Gabi Lappergers ChiffonKuchen aus Japan:
Den Backofen auf 170 Grad Umluft vorheizen. Für den Teig einen Teebeutel mit 80 Milliliter kochendem Wasser übergießen, ziehen und erkalten lassen. Währenddessen Eier trennen. Eiweiß mit 40 Gramm Zucker steif schlagen, bis der Eischnee glänzt. In einer weiteren Schüssel Eigelb mit 30 Gramm Zucker mindestens fünf Minuten verrühren, dann Öl und die 80 Milliliter kalten Tee unterrühren.
Danach die Teeblätter vom zweiten Teebeutel und Zitronensaft hinzufügen und verrühren. Das gesiebte Mehl und Backpulver mit dem Schneebesen unterheben und zuletzt den Eischnee in drei Portionen vorsichtig und langsam unterrühren. Den Teig nun langsam in die Form gießen. Diese darf nicht gefettet werden, da sich sonst der Teig nicht hochziehen kann. Den Kuchen im vorgeheizten Ofen 15 Minuten bei 170 Grad und 30 Minuten bei 160 Grad backen. Nach dem Backen den Kuchen sofort samt Form umdrehen und mindestens ein bis zwei Stunden abkühlen lassen. Vor dem Servieren die Form abnehmen. Der Kuchen kann mit Puderzucker, Sahne oder Creme verziert werden.
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