Rehlinger Feuerwehr ist 28mal im Einsatz
Hochwasser Im Gemeinderat berichtet der Feuerwehrkommandant über die Starkregenereignisse der vergangenen Wochen und ihre Auswirkungen. Er appelliert auch an die Hausbesitzer
Rehling Die Starkregenereignisse in den vergangenen Wochen waren Thema im Rehlinger Gemeinderat. Vor vielen Zuhörerinnen und Zuhörern berichtete Rehlings Feuerwehrkommandant Stefan Limmer über die Hochwasser im Gemeindebereich Rehling und ihre Auswirkungen. Auch wenn die Situation mit der Unwetterkatastrophe im Westen Deutschlands, die am Donnerstag die Nachrichten beherrschte, nicht vergleichbar ist, gab es viele Schäden.
Laut Limmer waren es kräftezehrende Tage und Wochen für die Aktiven der Feuerwehr, die an die Substanz gingen, auch bei ihren Familien und Arbeitgebern dieser Männer und Frauen. Hilfe in allen Lagen habe aber Vorrang gehabt. Gemeinsam habe man alles gemeistert.
Hagel, Starkregen und Sturm gingen erstmals am 21. Juni über Rehling hinweg, extrem starke Regenfälle folgten auch in den darauffolgenden Tagen, sodass es ungewöhnlich viele Einsätze in kurzer Zeit gab, wie der Kommandant anmerkte. Videos und Fotos zeigten die Situationen, die viele nicht wahrgenommen hatten, da der Großteil der Einsätze und Überschwemmungen in den Nachtstunden abliefen. Vollgelaufene Keller, ein Murenabgang bei Gamling, der die Straße blockierte, umgefallene Bäume und auch Hilfseinsätze in der Nachbargemeinde Aindling – all dies forderte die Einsatzkräfte bis zur Erschöpfung. Besonders in Allmering hatten die Freiwilligen viel zu tun, um den Wasser- und Schlammmassen, die von den Hängen südlich und östlich der Ortschaft angeschwemmt wurden und sich Richtung Gamling wälzten, Herr zu werden.
In der ersten Woche mit den Starkniederschlägen verzeichnete die Rehlinger Wehr 18 Einsätze, in der darauffolgenden Woche waren es neun, in der Summe also 27 Alarmierungen in zwei Wochen. Normalerweise habe man bislang ein Unwetterereignis pro Jahr in Rehling gezählt, so Limmer. „Wir sind trotzdem noch glimpflich davon gekommen“, so der Kommandant.
Limmer appellierte gleichzeitig an alle Hausbesitzer, sich entsprechend auf solche Situationen, die künftig vermehrt auftreten werden, einzustellen. Dazu gehörten funktionierende Rückstauklappen im Keller. „Wir sind auch nicht die Hausmeister für Hausbesitzer“, so Limmer. Er werde den Einsatz der Feuerwehr in Privathäusern künftig ablehnen, wenn diese bei zwei Zentimeter Wasser im Keller zur Beseitigung gerufen wird.
Limmer betonte, solche Naturereignisse könne man nicht verhindern, aber man könne sich mit verschiedenen Maßnahmen wenigstens darauf vorbereiten. Dies sollte seiner Meinung nach mit Augenmaß geschehen. Die Feuerwehr wird zusammen mit der Gemeinde weitere vorkehrende Maßnahmen besprechen. Die Anschaffung von weiteren Geräten wie Pumpen und Sauger wird geprüft. Dazu gehört die Vorbereitung von Sandsäcken, doch sind noch Fragen, zum Beispiel nach der richtigen Lagerung, zu klären.
Bürgermeister Christoph Aidelsburger dankte dem Kommandanten für seine Präsentation und allen Einsatzkräften, die durch ihre Mithilfe Schlimmeres verhindert hatten.
In einem weiterer Punkt zum Thema Freiwillige Feuerwehr Rehling hatte sich der Gemeinderat mit der Ernennung eines Notkommandanten zu befassen. Eigentlich nur eine Formsache und ausgelöst durch Corona. Wegen der Pandemie konnte die Feuerwehr keine Versammlung zur Neuwahl des Kommandanten abhalten. Dessen Dienstzeit endet auf dem Papier am 31. August. Nachdem die Versammlung mit Wahl des Kommandanten nun aber erst für Ende September geplant ist, wäre die Rehlinger Feuerwehr rund drei Wochen lang ohne Kommandanten gewesen. Für diese Zeit wird Stefan Limmer, der sich bei der Wahl im September wieder für dieses Amt zur Verfügung stellen wird, zum Notkommandanten bestellt. Das beschloss der Gemeinderat einstimmig.