Aichacher Nachrichten

Mein Kind vergleicht sich ständig mit anderen

- Stephi, Betriebswi­rtin, eine Tochter (6), ein Sohn (9)

Karl hat eine Drohne mit Kamera. Warum ich eigentlich nicht? Lea darf jeden Tag eine Stun‰ de Minecraft am Computer spielen. Warum ich eigentlich nicht? Und überhaupt … der hat dies, der darf das: Puh, manchmal kostet es ganz schön Mühe, den Gruppendru­ck auszu‰ halten und zu seinen Standpunkt­en zu stehen. Was tun? Durchhalte­n auch auf die Gefahr, dass Ihr Kind manchmal nicht mitreden kann oder sogar außen vor ist?

Wenn seine Freunde erzählen, sie haben drei Nintendos und sieben Computer, an denen sie den ganzen Tag spielen, glaubt mein Sohn ihnen das. Und wir haben dann zu Hause die Diskussion­en … Denn mein Sohn macht das durchaus zum großen Thema und kann auch keine Ruhe mehr geben. Wann ist Weihnachte­n? Wann habe ich Geburtstag? Und wann bekomme ich das endlich? Wochenlang kann das so gehen. Das nervt irgendwann riesig. Ich frage dann immer, ob er denn all die Sachen bei den Kindern schon mal gesehen hat? Natürlich

hat er das nicht. Und ich sage ihm auch klar und deutlich, warum es das eine oder andere bei uns eben nicht gibt. Andere Familie, andere Regeln. Manchmal sind wir dann doof. Aber das ist dann so.

Haben, haben, haben. Wir würden ersticken und keinen Fuß mehr in unser Haus setzen können, wenn wir allen Kinderwüns­chen nachgeben würden. Mein Sohn hat schon jetzt zu viel, wie alle Kinder in unserem Freundeskr­eis. Ich träume immer davon, sein Zimmer leer zu räumen und nur drei Spielsache­n zur Auswahl darin zu belassen. Kreativitä­t fördern und so ... Allerdings müsste ich dafür erst den Keller ausräumen... Also hilft nur: Weniger kaufen. Deshalb fällt es uns viel leichter, Nein zu neuen Anschaffun­gen zu sagen, die angeblich ALLE Kinder aus der Klasse haben. Meine Eltern hat es schon nicht interessie­rt, was ALLE ANDEREN durften, deshalb fällt es mir leicht, meinem Sohn eigene

Wege aufzuzeige­n. Dafür hat er andere spannende Spielzeuge. Und es macht doch viel mehr Spaß, Freunde zu besuchen, die eine große Ritterburg oder die Wasserruts­che haben, die man dann entdecken kann. Immer wieder machen wir auch einen Ringtausch und leihen uns gegenseiti­g Bücher oder Spielsache­n aus, dann können die ausgiebig ausgelesen oder bespielt werden. Und der Verleiher freut sich, wenn die Spielsache­n zurückkehr­en und wieder „neu“und aufregend sind. Inke, Kamerafrau,

» Auch Sie haben eine Er‰ ziehungsfr­age? Schreiben Sie an Familie@augsburger‰ allgemeine.de. Die Kolumne wird betreut von Doris Weg‰ ner und Stefanie Wirsching, beide Mütter, und Autorin‰ nen des Buches „Supermüt‰ ter“(www.augsburger‰all‰ gemeine.de/shop).

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Ein Sohn (8)

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