Aichacher Nachrichten

Nur mit und nicht gegen die Landwirte

- VON EVELIN GRAUER ull@augsburger‰allgemeine.de

Wenn in der Natur etwas schiefläuf­t, fällt der Blick oft sehr schnell auf die Landwirte. So auch bei den jüngsten Hochwasser­n im Wittelsbac­her Land. In Aindling oder in Pöttmes liefen Wasser und Schlamm von den Feldern über die Hänge in die Keller vieler Häuser. Natürlich muss mit den Landwirten nach Lösungen gesucht werden, dass beim nächsten Starkregen weniger Boden abgeschwem­mt wird.

Doch das Problem ist vielfältig, denn die Landwirte sind beispielsw­eise nicht dafür verantwort­lich, dass Baugebiete an Stellen ausgewiese­n wurden, an denen das Wasser früher versickert­e. Ähnliches gilt für Straßen und Gewerbegeb­iete. Trotzdem brauchen wir in einem gewissen Maße neue Wohnungen, Kindergärt­en und Einkaufsmä­rkte. Daher gilt es, dass alle an einem Strang ziehen und Lösungen finden, wie wir künftig alle Bedürfniss­e unter einen Hut bringen.

Das Wichtigste dabei ist aber, die Natur nicht weiter zu schädigen. Sie ist unser wertvollst­er Schatz und muss bei all unserem Handeln das größte Gewicht haben. Doch wem könnte mehr am Erhalt der Natur liegen als den Landwirten, deren Lebensgrun­dlage die Natur ist? Deshalb muss es in Fragen des Klimaschut­zes, des Artenschut­zes und auch des Grundwasse­rschutzes gemeinsame Anstrengun­gen aller geben. Der Beruf des Landwirtes ist von unschätzba­rem Wert. Gerade die Corona-Krise hat uns gezeigt, wie wichtig es ist, dass vor Ort Lebensmitt­el produziert werden. So haben wir gesunde Nahrung und sind unabhängig von Transportw­egen. Wir brauchen diese Landwirte dringend und müssen daher Hand in Hand mit ihnen für unsere Zukunft kämpfen.

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