Aichacher Nachrichten

Kulturmobi­l bringt Aindling ein besonderes Open Air

Kinderthea­ter, Liedermach­er und Songwriter locken viele zum Aindlinger Marktplatz – und laden zum Tanzen ein

- VON ALBERTINE GANSHORN

Aindling Musik und Tanz, Kinderthea­ter und Unterhaltu­ng unter freiem Himmel, konnten Besucher und Besucherin­nen am Samstag und Sonntag am Aindlinger Marktplatz genießen. Das Kulturmobi­l des Landkreise­s Aichach-Friedberg tourt diesen Sommer mit einer mobilen Bühne und unterschie­dlichem Programm durch den Landkreis. Die Aindlinger Bürgermeis­terin Gertrud Hitzler freute sich, dass Aindling auch in den Genuss kam.

Vom ersten Augenblick an spürte man den Elan und die Begeisteru­ng der Künstler, endlich wieder öffentlich auftreten zu können. Die Lust am Musizieren und Spielen übertrug sich auch auf die zahlreiche­n Gäste. Zum Auftakt spielte das Kinderthea­ter Fritz und Freunde das Märchen „Tischlein deck dich“. Es zeigte sich wieder einmal, wie wenig Utensilien man benötigt, um eine Geschichte ansprechen­d zu gestalten. Singen, Klatschen, den betrügeris­chen Wirt verraten – die kleinen Zuschauer und Zuschaueri­nnen ließen sich auch vom einsetzend­en Nieselrege­n nicht davon abhalten, aktiv dabei zu sein.

Nach einem kurzen Umbau stand die Technik für Songwriter und Instrument­alisten.

Den verschiede­nen Musikern gelang es, alle Altersgrup­pen mit exzellente­n Darbietung­en in den Bann zu ziehen. Ecco Meineke, Songwriter und Kabarettis­t, erläuterte die Entstehung seiner Lieder. Da geht es um Wohnungsno­t oder die Gedanken des sterbenden Schneemann­s.

Zusammen mit Andreas Arnold präsentier­te er anschließe­nd einen gelungenen Einblick in die Klezmer-Musik. Die beiden Stetlmusik­anten erklärten, wie diese Musik sich seit etwa tausend Jahren immer wieder weiterentw­ickelt. Es ist die Musik des einfachen Volkes, der Juden, die aus ihrem Land in alle Welt flohen. Sie folgt keinen festen musikalisc­hen Regeln, sondern setzt sich aus allerlei Musikstile­n zusammen.

Beiden gelang es, das Publikum mit einfühlsam­en, aber auch sehr temperamen­tvollen Klängen mitzureiße­n. Man spürte, die Künstler waren in ihrem Element. Ecco Meineke erzählte auch kleine Episoden, wie die vom Wanderpred­iger, die zum Schmunzeln veranlasst­en. Andreas Arnold bewies die fasziniere­nde Klangvielf­alt seiner Klarinette. Mit dem selbst geschriebe­nen Lied „Hoffnung“wurde das Abendprogr­amm leider viel zu früh beendet. Der Sonntag gehörte überwiegen­d der Musikricht­ung IndieFolk. Elemente des Folk werden durch weitere Musikvaria­nten ergänzt. Die Instrument­e sind vielfältig­er, die Bands größer, erlaubt ist, was gefällt. Jan Plausteine­r eröffnete das Festival mit seinem Soloprojek­t „Philomenas Tailors“. Der Songwriter präsentier­te als Solist mit seiner Westerngit­arre und

Felix aus Rehling tanzt gerne mit Mama. kräftiger Stimme seine Eigenkompo­sitionen. Dabei erzählte er auch von deren Entstehung. Das Lied „First Love“schrieb er bereits als 17-Jähriger, allerdings handelt es sich dabei nicht wie erwartet um eine Teenagersc­hwärmerei, sondern um die erste Angebetete im Kindergart­en. Mit seiner charmanten Art und der Abwechslun­g zwischen Musik und Erzählung gelang es ihm bestens, das zahlreiche Publikum in seinen Bann zu ziehen. Dem Song „Sun“, der aussagt, dass für alle Menschen der Welt die gleiche Sonne scheint, wurde begeistert zugestimmt, es wurde auch mitgesunge­n. Nach so vielen Liedergesc­hichten lockerte die Big Band Theory die Atmosphäre wieder auf. Wer jetzt noch nicht am Marktplatz war, wurde von lauter schwungvol­ler Musik angelockt. Valentin Metzger, Daniel Korger, Patrick Oster, Luis Rett und Pascal Plangger genossen es sichtlich, auf der Bühne zu stehen. Funk-, Rock- und Jazzklänge waren nicht nur am Marktplatz zu hören.

Zum Abschluss des Festes gelang es den Stray Colors, die Stimmung noch einmal so richtig anzuheizen. Zlatko Pasalic lockte mit seinen Musikern das Publikum nun endgültig aus der Reserve. Mit ihrem vielseitig­en Indie-Folk trafen sie Musikgesch­mack aller Generation­en. Von Anfang an wurde geklatscht, gesungen und dann noch mit Begeisteru­ng getanzt. Trotz mehrerer Zugaben ging der Abend viel zu schnell zu Ende.

Wer nicht genug hat, kann am nächsten Wochenende in Pöttmes weiter genießen, dann allerdings mit anderen Künstlern.

 ?? Fotos: Albertine Ganshorn ?? Strahlende­r Sonnensche­in, angenehme Temperatur und vielseitig­e gute Musik: Das lockte am Sonntag viele auf den Aindlinger Marktplatz.
Fotos: Albertine Ganshorn Strahlende­r Sonnensche­in, angenehme Temperatur und vielseitig­e gute Musik: Das lockte am Sonntag viele auf den Aindlinger Marktplatz.
 ??  ?? Stray Colour mit ihrem Balkan‰Pop: (von links) Amadeus Böhm (Bass), Zlatko Pasalic und Rüdiger Sinn (Gitarre und Gesang), Nico Weber (Trompete) und am Schlagzeug Nathan Carruthers.
Stray Colour mit ihrem Balkan‰Pop: (von links) Amadeus Böhm (Bass), Zlatko Pasalic und Rüdiger Sinn (Gitarre und Gesang), Nico Weber (Trompete) und am Schlagzeug Nathan Carruthers.
 ??  ?? Die Big Band Theory: (von links) Gitarrist Patrick Oster, Schlagzeug­er Luis Rett und Bassist Pascal Plannger bewiesen, auch ohne Big‰Band‰Bläser ist mitreißend­e Musik möglich.
Die Big Band Theory: (von links) Gitarrist Patrick Oster, Schlagzeug­er Luis Rett und Bassist Pascal Plannger bewiesen, auch ohne Big‰Band‰Bläser ist mitreißend­e Musik möglich.
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