Aichacher Nachrichten

Koalition will strengere Regeln für E‰Scooter

Die schwarz-grüne Koalition möchte, dass Elektrorol­ler in der Innenstadt nur noch an bestimmten Orten abgestellt werden dürfen. Das soll die Gehwege entlasten

- VON STEFAN KROG

Die E-Scooter in Augsburg polarisier­en – die einen nutzen die Roller mit Elektroant­rieb gerne. Andere wiederum ärgern sich darüber, dass die Fahrer sich nicht alle an die Verkehrsre­geln halten, Roller mitunter kreuz und quer abgestellt werden – und nicht wenige in den Augsburger Kanälen landen. Die schwarz-grüne Koalition im Augsburger Rathaus reagiert darauf nun. Sie will die Roller nicht aus der Innenstadt verbannen, aber den E-Scooter-Verleihern deutlich strengere Regeln auferlegen. Es geht unter anderem darum, dass die Roller nicht mehr überall abgestellt werden können.

Die Stadtratsf­raktionen von CSU und Grünen haben dazu einen Antrag

eingebrach­t. Um quer auf Gehwegen abgestellt­e Gefährte zu verhindern, soll die Stadtverwa­ltung für die Innenstadt prüfen, ob gezielt Abstellzon­en ausgewiese­n werden können. Im Innenstadt­bereich dürften die Fahrzeuge dann nur noch in solchen, speziell markierten Bereichen abgestellt werden. „Mit den neuen Abstellflä­chen sollen Gehwege entlastet und dem unkontroll­ierten Abstellen auf den Gehwegen ein Ende bereitet werden“, heißt es in dem Antrag. Die Kommunen müssten nun das regeln, was die Bundespoli­tik versäumt habe - nämlich klare Vorgaben zu machen für das Parken von Scootern, sagt CSU-Stadtrat Peter Schwab, der den Antrag mit initiiert hat.

Die Roller ließen sich auch so programmie­ren, dass man in der Innenstadt außerhalb der Parkzonen die Fahrt gar nicht beenden kann, merken CSU und Grüne an. Falschpark­erinnen und Falschpark­er hätten so keine Chance mehr. Auch eine automatisc­he Drosselung des Tempos auf sechs Stundenkil­ometern in kritischen Bereichen schlägt Schwarz-Grün vor. Die Stadt solle deshalb mit den Verleihfir­men – in Augsburg sind es aktuell die beiden Anbieter Voi und Lime – Gespräche aufnehmen.

Aktuell gibt es in Augsburg bereits größere Sperrfläch­en wie Teile der Fußgängerz­one und der Vorplatz des Hauptbahnh­ofs, in denen das Abstellen der E-Scooter nicht möglich ist. Die Verleiher haben auch kleinere Stellen, an denen es offenbar öfter Probleme gibt, in ihren HandyApps, die für das Ausleihen benötigt werden, als Sperrfläch­en ausgewiese­n. Schwarz-Grün bemängelt aber, dass die wild abgestellt­en Fahrzeuge auf Gehwegen dennoch teils eine Gefahr

für Fußgänger seien und für Behinderte oder Eltern mit Kinderwage­n ein Hindernis.

Geht es nach der Koalition, dann soll auch etwas dafür getan werden, dass nicht so viele E-Roller in die Kanäle und Flüsse geworfen werden. Die Feuerwehr findet immer wieder Scooter in den Kanälen, nahezu im Wochenrhyt­hmus muss sie Fahrzeuge aus dem Wasser bergen. Bisher kommt für solche Einsätze die Stadt auf und damit auch die Steuerzahl­erin und der Steuerzahl­er. Die Stadt solle prüfen, ob man die Betreiber zur Bergung oder zur Kostenerst­attung verpflicht­en könne, heißt es in dem Antrag weiter. Zudem sei auch ein Abstellver­bot in der Nähe von Gewässern, etwa in der Altstadt, zu prüfen.

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Foto: Christin Klose, dpa Seit zwei Jahren gibt es Leih‰E‰Scooter in Augsburg.

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