Ja zu einem Solarpark an der B300
Der Plan einer Nürnberger Firma löst eine Diskussion über Freiflächen-Photovoltaik aus
Kühbach Ja zu Solarstrom – aber nicht unbedingt von FreiflächenPhotovoltaikanlagen auf Ackerflächen. So könnte man den Tenor der Diskussion im Kühbacher Gemeinderat am Dienstag zum Antrag der Nürnberger Firma Greenovative zusammenfassen. Die Firma plant, einen rund 4,4 Hektar großen Solarpark auf einer Fläche neben der B300 zu bauen. Um das umsetzen zu können, müsste der Flächennutzungsplan geändert und ein Sondergebiet ausgewiesen werden. Und noch etwas anderes wäre nötig. Eine ganze Reihe von Überlegungen brachte Cornelia Sibinger vor.
Eine landwirtschaftliche Ackerfläche für den Solarpark zu verwenden, sei zu schade, fand sie. Außerdem würde die Gewerbesteuer bei einem Investor aus Nürnberg nicht in der Gemeinde bleiben. Sie sprach sich dafür aus, die Flächen, die Solarparks in der Gemeinde einnehmen dürfen, zu deckeln. Grundsätzlich fand sie: „Wir müssen erst mal ein Klimaziel in der Gemeinde festlegen.“
Eine Deckelung sei schwierig, meinte Bürgermeister Karl-Heinz Kerscher. Die Gemeinde hätte damit nicht mehr die Möglichkeit einer Einzelfallbetrachtung. Gleiches gilt laut dem Bürgermeister für die Alternative einer Standortanalyse, bei der ein Planungsbüro Flächen für Freiflächenanlagen eruieren würde. Kerscher sagte: „Wir haben dann Handschellen an.“
Engelbert Thumm war zwar grundsätzlich auch der Ansicht, dass man Lebensmittel, die man anbaue, auch verwenden solle. Er fand aber auch: „Wenn wir die Energiewende schaffen wollen, müssen wir irgendetwas tun.“Den Solarpark sah er als eine richtig gute Alternative zu Wind- oder Biogasanlagen. Dem stimmte auch Franz Lechner zu.
Astrid Sagstetter war anderer Meinung: „Es gibt viele Dächer, auf die man Photovoltaikanlagen bauen kann.“Das sah auch Manfred Felber so. Gebäude wie die Schule wären dafür prädestiniert. Sein Appell: „Die Gemeinde sollte als Vorbild vorangehen.“Dächer würden laut
Experten für den Ausbau der erneuerbaren Energien nicht reichen, sagte Josef Golling: „Wir brauchen auch die Freiflächenanlagen.“
Der Gemeinderat stimmte mit vier Gegenstimmen (Sibinger, Sagstetter, Michael Neumeyer, Simon Tiltscher) einer Bauleitplanung für den Bau der Flächen-Photovoltaikanlage zu.
Ob Greenovative den Solarpark tatsächlich umsetzen kann, hängt allerdings auch von der Nachbargemeinde Gachenbach (Landkreis Neuburg-Schrobenhausen) ab. Ein Teil des Solarparks würde auf deren Fläche stehen. Der Bürgermeister sagte: „Wenn Gachenbach ablehnt, weiß ich nicht, ob die Firma es weiter verfolgen wird.“