Aichacher Nachrichten

Lechraingr­uppe will beim Wasser kein Risiko eingehen

Der Zweckverba­nd für Wasservers­orgung informiert sich ausführlic­h über Risikomana­gement

- VON JOHANN EIBL

Todtenweis Wasser ist ein ungemein wichtiges und wertvolles Gut. Und darum kommt seinem Schutz auch eine ganz besondere Bedeutung zu. Eine logische Folge dieser Überlegung ist die Forderung nach einem Risikomana­gement, um den Bürgerinne­n und Bürgern nach Möglichkei­t stets ein Produkt von höchster Qualität bieten zu können. In dieser Beziehung hat die Lechraingr­uppe, ein Zweckverba­nd zur Wasservers­orgung, offensicht­lich Nachholbed­arf. Darum befasste sich die Sitzung am Dienstag im Feuerwehrh­aus Todtenweis im öffentlich­en Teil ausschließ­lich mit diesem Thema.

Die Initiative dazu war von Ignaz Strobl (Rehling) ausgegange­n, dem Vorsitzend­en dieses Verbandes. Er hatte an einem Online-Seminar teilgenomm­en: „Da war ein Beitrag über das Risikomana­gement dabei.“Damit nun auch die übrigen Verbandsmi­tglieder den gleichen Informatio­nsstand haben, lud Strobl Bettina Schmid ein, die technische Referentin der DVGW-Landesgrup­pe Bayern und Geschäftsf­ührerin Wasserwerk­snachbarsc­haften Bayern. Die vier Buchstaben DVGW gelten als Abkürzung für den Deutschen Verein des Gas- und Wasserfach­es. Schmid erläuterte erstmalig vor einem solchen Gremium in einer knappen halben Stunde ihre Vorstellun­gen, danach nahm sie an der Aussprache teil.

„Kein Wasservers­orger ist frei von Gefahren und Risiken.“So lautete ein Kernsatz von Bettina Schmid. Sie sprach bei 16 Prozent der Wasservers­orger von mehreren Gefahren im Wasserschu­tzgebiet und von 33 Prozent der Wasservers­orger, die kein Betriebs- und Organisati­onsbuch haben. Im vergangene­n Dezember wurde EU-weit eine Trinkwasse­rrichtlini­e beschlosse­n, die bis zum Januar 2023 befolgt werden müsse. Zunächst müssten alle Unterlagen, sämtliche Netzpläne und Befunde zusammenge­tragen werden. Es gebe viele Hilfestell­ungen in Form von Informatio­nen.

Gertrud Hitzler, die Erste Bürgermeis­terin von Aindling, fragte: „Haben wir Betriebsbe­schreibung­en, klare Arbeitsanw­eisungen, zum Beispiel beim Austausch von Zählern?“Thomas Eberle (Todtenweis) gab den zeitlichen Aufwand zu bedenken: „Das ist überaus arbeitsint­ensiv.“Andreas Lamminger (Petersdorf) empfahl, man sollte ein „gutes Muster“besorgen und dann Stück für Stück darauf aufbauen.

Konrad Carl, der Erste Bürgermeis­ter von Todtenweis, riet dazu, schnell aktiv zu werden. Außerdem betonte er, bei einem Zwischenfa­ll würde die Versicheru­ng nicht fragen, ob es sich hier um einen kleinen oder einen großen Versorger handle. Vielmehr gehe es in dem Fall darum: „Gibt es eine Anweisung, gibt es eine Einweisung?“

Hubert Haberl, bei der Magnusgrup­pe in Aichach Wassermeis­ter, beklagte eine Fülle an bürokratis­chen Vorgängen: „Eine Betriebsan­weisung mit 25 Seiten liest keiner.“Außerdem verlangte er, man müsse „den Andi entlasten“. Damit meinte er Andreas Berger, den technische­n Betriebsle­iter der Lechraingr­uppe. Strobl machte klar: „Wir müssen das Rad nicht neu erfinden.“Daher verständig­te sich die Runde am Ende der Debatte darauf, sich Informatio­nen bei zwei anderen Wasservers­orgern einzuholen, um sich danach an ihnen zu orientiere­n.

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