Lechraingruppe will beim Wasser kein Risiko eingehen
Der Zweckverband für Wasserversorgung informiert sich ausführlich über Risikomanagement
Todtenweis Wasser ist ein ungemein wichtiges und wertvolles Gut. Und darum kommt seinem Schutz auch eine ganz besondere Bedeutung zu. Eine logische Folge dieser Überlegung ist die Forderung nach einem Risikomanagement, um den Bürgerinnen und Bürgern nach Möglichkeit stets ein Produkt von höchster Qualität bieten zu können. In dieser Beziehung hat die Lechraingruppe, ein Zweckverband zur Wasserversorgung, offensichtlich Nachholbedarf. Darum befasste sich die Sitzung am Dienstag im Feuerwehrhaus Todtenweis im öffentlichen Teil ausschließlich mit diesem Thema.
Die Initiative dazu war von Ignaz Strobl (Rehling) ausgegangen, dem Vorsitzenden dieses Verbandes. Er hatte an einem Online-Seminar teilgenommen: „Da war ein Beitrag über das Risikomanagement dabei.“Damit nun auch die übrigen Verbandsmitglieder den gleichen Informationsstand haben, lud Strobl Bettina Schmid ein, die technische Referentin der DVGW-Landesgruppe Bayern und Geschäftsführerin Wasserwerksnachbarschaften Bayern. Die vier Buchstaben DVGW gelten als Abkürzung für den Deutschen Verein des Gas- und Wasserfaches. Schmid erläuterte erstmalig vor einem solchen Gremium in einer knappen halben Stunde ihre Vorstellungen, danach nahm sie an der Aussprache teil.
„Kein Wasserversorger ist frei von Gefahren und Risiken.“So lautete ein Kernsatz von Bettina Schmid. Sie sprach bei 16 Prozent der Wasserversorger von mehreren Gefahren im Wasserschutzgebiet und von 33 Prozent der Wasserversorger, die kein Betriebs- und Organisationsbuch haben. Im vergangenen Dezember wurde EU-weit eine Trinkwasserrichtlinie beschlossen, die bis zum Januar 2023 befolgt werden müsse. Zunächst müssten alle Unterlagen, sämtliche Netzpläne und Befunde zusammengetragen werden. Es gebe viele Hilfestellungen in Form von Informationen.
Gertrud Hitzler, die Erste Bürgermeisterin von Aindling, fragte: „Haben wir Betriebsbeschreibungen, klare Arbeitsanweisungen, zum Beispiel beim Austausch von Zählern?“Thomas Eberle (Todtenweis) gab den zeitlichen Aufwand zu bedenken: „Das ist überaus arbeitsintensiv.“Andreas Lamminger (Petersdorf) empfahl, man sollte ein „gutes Muster“besorgen und dann Stück für Stück darauf aufbauen.
Konrad Carl, der Erste Bürgermeister von Todtenweis, riet dazu, schnell aktiv zu werden. Außerdem betonte er, bei einem Zwischenfall würde die Versicherung nicht fragen, ob es sich hier um einen kleinen oder einen großen Versorger handle. Vielmehr gehe es in dem Fall darum: „Gibt es eine Anweisung, gibt es eine Einweisung?“
Hubert Haberl, bei der Magnusgruppe in Aichach Wassermeister, beklagte eine Fülle an bürokratischen Vorgängen: „Eine Betriebsanweisung mit 25 Seiten liest keiner.“Außerdem verlangte er, man müsse „den Andi entlasten“. Damit meinte er Andreas Berger, den technischen Betriebsleiter der Lechraingruppe. Strobl machte klar: „Wir müssen das Rad nicht neu erfinden.“Daher verständigte sich die Runde am Ende der Debatte darauf, sich Informationen bei zwei anderen Wasserversorgern einzuholen, um sich danach an ihnen zu orientieren.