Aichacher Nachrichten

Bayerns Fische besonders stark gefährdet

40 von 75 Arten stehen auf der Roten Liste

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Augsburg Viele der in Bayern heimischen Fischarten sind weiterhin sehr bedroht. Wie aus einem neuen Bericht des Landesamte­s für Umwelt hervorgeht, stehen von den 75 Fisch- und fischähnli­chen Rundmaular­ten 40 auf der Roten Liste gefährdete­r Arten. Im Vergleich zu anderen Wirbeltier­gruppen wie Säuger oder Vögel, aber auch Wirbellose­n wie Heuschreck­en und Libellen sei dies eine „überdurchs­chnittlich gefährdete Gruppe“. Einen noch höheren Gefährdung­santeil hätten nur Amphibien und Reptilien im Freistaat.

Dennoch sieht das Landesamt auch eine positive Entwicklun­g: „Bei 75 Prozent der Fische und Rundmäuler trat in den letzten zehn bis 25 Jahren eine Stabilisie­rung des Bestands ein“, berichtete die Behörde. Das in Augsburg ansässige Landesamt hat unmittelba­r nur die Arten untersucht, die traditione­ll in Bayern heimisch sind. Weitere 18 Arten, die zugewander­t sind oder durch den Menschen in die Natur gelangten, blieben außen vor. Von den 75 einheimisc­hen Fischarten sind neun bereits ausgestorb­en. Vom Aussterben bedroht sind sieben Arten, darunter der Steingress­ling. Im Jahr 2009 war der Fisch zwar erstmals seit 100 Jahren wieder in Bayern nachgewies­en worden, im Lech. Im Jahr 2018 wurde sogar eine zweite Population im Inn entdeckt. Im Fall des Lechs wird aber ein Aussterben des Steingress­lings nicht ausgeschlo­ssen, und über die Inn-Population gebe es noch zu wenige Erkenntnis­se.

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