Landkreis bekommt Siegel als „Digitale Bildungsregion“
Das Wittelsbacher Land erhält einen besonderen Titel vom Kultusministerium. Um welche Projekte und Initiativen es geht und warum das nicht nur kleine Kinder oder Schüler, sondern auch Senioren im Landkreis betrifft
AichachFriedberg Abzockmaschen im Internet oder Einkaufen im Netz: Das sind zwei Themen, mit denen sich Seniorinnen und Senioren in dem Volkshochschulkurs „Silver Surfer“beschäftigen. Der Kurs ist eines der Projekte, die das Bildungsbüro des Landkreises angestoßen hat. Und es war einer der Gründe, weshalb das Wittelsbacher Land vom Bayerischen Kultusministerium das Siegel „Digitale Bildungsregion“erhalten hat.
Bis zu 20.000 Euro stellt der Landkreis den Schulen für das Projekt „Medienprävention durch Medienbildung“zur Verfügung. Sämtliche Schulen im Wittelsbacher Land könnten sich dafür bewerben, sagt Götz Gölitz vom Bildungsbüro des Landkreises. Das Gymnasium
Friedberg gestaltete im Rahmen des Projektes zum Beispiel zusammen mit einem Spezialisten als Referenten einen Medientag. Die Kosten für den Referenten übernahm der Landkreis.
Schon seit Jahren läuft zum Beispiel das Projekt „Haus der kleinen Forscher“, wo Mädchen und Jungen im Kindergarten- und Grundschulalter sich in den Bereichen Naturwissenschaften, Mathematik, Informatik, Technik und Bildung für nachhaltige Entwicklung fortbilden können. Hier gebe es neue Workshops mit dem Schwerpunktthema Digitalisierung für die Leitungen der Einrichtungen und Lehrkräfte an Grundschulen, sagt Gölitz.
Das Ziel des Bildungsbüro ist, die Kompetenzen sowohl der jungen als auch älteren Menschen für den digitalen Wandel zu stärken. Deshalb initiierte es nicht nur schulische Angebote im Bereich der Medienbildung, sondern auch Kurse, in denen Erwachsene
sich weiterbilden können. Unter dem Stichwort „Medienbildung im Erwachsenenalter“können Träger der Erwachsenenbildung, wie die Volkshochschule, finanzielle Zuwendungen abrufen. In Kursen wie „Silver Surfer“gehe es nicht darum, Computerkurse anzubieten, sagt Gölitz. Er erklärt: „Ältere Menschen sollen den Zugang zur digitalen Welt nicht verlieren.“
Gölitz war es auch, der sich im Namen des Landkreises für das Siegel des Kultusministeriums als „Digitale Bildungsregion“erfolgreich bewarb. Das Ministerium würdigt mit dem Siegel „das Zusammenwirken unterschiedlicher Bildungsakteure, um die Potenziale und Chancen der Digitalisierung auszuschöpfen und so die Zukunft mitzugestalten“. Das Siegel bekomme man nicht nur für laufende Projekte und Initiativen, erklärt Gölitz. „Das Kultusministerium verleiht das Siegel auch für Dinge, die man vorhat.“Es ist also eine Art „Vorschussauszeichnung“der Regierung für die Regionen, die sich auf den digitalen Weg machen.
Zu den Projekten, die im Landkreis gerade in Vorbereitung sind, gehört das Fördern der digitalen Medien in Kindertageseinrichtungen. Im September beginnt eine einjährige Fortbildungsreihe für Erzieherinnen und Erzieher. Sieben Einrichtungen hätten sich bisher bereits beim Jugendamt dafür angemeldet, sagt Gölitz. Er sagt: „Die digitale Bildungsregion ist kein abgeschlossener Prozess.“In Planungsrunden mit Vertretern von Politik, Verwaltung und Schulen würden immer wieder neue Ideen entstehen.