Aichacher Nachrichten

Gute Nachricht für München

- VON MARKUS BÄR mab@augsburger‰allgemeine.de

Die Stadt München hat sich nun bei der EU-Behörde für geistiges Eigentum im spanischen Alicante die Markenrech­te am Oktoberfes­t gesichert. Das war sozusagen höchste Eisenbahn. Denn das größte Volksfest der Welt scheint ja im Zuge der Globalisie­rung jedes Jahr immer noch populärer in aller Welt zu werden. Und die Gefahr, dass Nachahmer mit der Marke Kasse machen können, wächst dadurch. Auch deshalb, weil es in der Welt immer noch mehr unfassbar finanzpote­nte Akteure gibt. Wenn sich Multimilli­ardäre inzwischen schon eigene Weltraumba­hnhöfe für ihre Raumschiff­e bauen, braucht es nur einem von ihnen morgen einfallen, sein eigenes Oktoberfes­t aufzuziehe­n. Womöglich noch größer als das Original.

Ein noch größeres Volksfest als die Wiesn können solche Multimilli­ardäre sicher veranstalt­en, aber es darf dann eben kein Oktoberfes­t sein. So weit der Beschluss der EUBehörde. Zwar gilt EU-Recht natürlich nur in der EU und beispielsw­eise nicht in China, Mexiko oder den USA. Aber an dieser Stelle zeigt sich dennoch sehr plastisch der Vorteil dieser Staaten-Union. Es ist wesentlich unbequemer, beispielsw­eise für einen internatio­nal tätigen Investor, der das Fest woanders kopieren will, sich gleich mit 27 Staaten samt 450 Millionen Einwohnern und dem größten Binnenmark­t der Welt zu verkrachen – als etwa mit einem einzelnen Land. Und dies hilft, das Oktoberfes­t als das zu bewahren, was es ist: als ein Münchner Original, auf dessen Tradition viele Menschen in Bayern mit Recht stolz sind.

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