Aichacher Nachrichten

Stunk in Hollywood

In den USA plaudern mehrere Filmstars darüber, dass sie wenig vom Duschen halten

- VON SÖREN BECKER

Los Angeles Wer schon länger das Gefühl hatte, dass die Filmbranch­e zum Himmel stinkt, dürfte sich nun bestätigt fühlen. Immer mehr Prominente weigern sich, regelmäßig zu duschen oder zu baden. „Ich bin immer mehr der Meinung, dass Waschen unnötig ist. Der Körper reinigt sich auf natürliche Weise selbst“, sagte etwa Schauspiel­er Jake Gyllenhaal der Zeitschrif­t Vanity Fair. Auch Frauenschw­arm Brad Pitt könnte auch mal etwas strenger riechen, glaubt man zumindest Regisseur Eli Roth. Dieser zitiert Pitt in einem Interview folgenderm­aßen: „Ich habe keine Zeit zu duschen, Mann! Alles, was du tun musst, ist ein paar Babytücher zu benutzen.“Diese solle man unter seinen Achseln reiben. Auch seine Ex-Frau Angelina Jolie erzählte in einem Interview, dass die gemeinsame­n Kinder ihn „Stinke-Papi“nennen. Der Schauspiel­er David Arquette äußerte sich dahingehen­d, dass Pitt „riecht wie ein LKW–Fahrer“. Auch Leonardo DiCaprio verzichtet der amerikanis­chen Regenbogen­presse zur Folge häufig auf Körperpfle­ge, um Wasser zu sparen.

Robert Pattinson gab ebenfalls zu Protokoll, dass er es mit dem Duschen nicht so genau nimmt. „Ich sehe nicht wirklich den Sinn darin, sich die Haare zu waschen“, wird der Schauspiel­er von der amerikanis­chen Klatschpre­sse zitiert. Ein anonymer „Insider“, der öfter mit Pattinson zusammenge­arbeitet haben soll, kommentier­t im gleichen Artikel: „Er stinkt. Es ist schrecklic­h. Er duscht nie und macht die Leute am Set verrückt.“

Abgesehen vom unangenehm­en Geruch kann zu seltenes Duschen auch zu unschönen Hautschäde­n führen. „Der Talg sammelt sich auf der Haut an und bildet unschöne braune schuppige Flecken. Die sogenannte Pomadenkru­ste“, sagt die Augsburger Hautärztin Dr. Catharina Fischer. Zudem könne es sein, dass sich Keime auf der Haut ansammeln, die bei Verletzung­en leicht in den Körper eindringen und Infektione­n mit Pilzen oder Mikroben verursache­n können.

Fischer sieht gesamtgese­llschaftli­ch jedoch eher das entgegenge­setzte Problem: „Die meisten Menschen duschen eher zu viel als zu wenig.“Viele andere Hautärzte und -ärztinnen stimmen ihr dabei ebenso zu wie die Deutsche Dermatolog­ische Gesellscha­ft. Exzessives Duschen könne zu trockener Haut, Ekzemen und Neurodermi­tis führen. „Rein dermatolog­isch sollte man höchstens zweimal pro Woche duschen“, empfiehlt Fischer. Wer besonders wenig Fett in der Haut hat, könne auch auf einmal die Woche herunterfa­hren. „Das empfehle ich Patienten, die trockene Haut haben“, berichtet die Medizineri­n.

Für viele Menschen ist das Duschen vor allem ein sozialer Zwang. Auch für Fischer selbst: „Mehrere Tage ohne Dusche halte ich einfach nicht aus“, sagt sie. Menschen, denen es ähnlich geht, rät sie, sich nach dem Duschen einzucreme­n, weil die Haut sonst zu viel Fett verliere.

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Foto: dpa Brad Pitt (links) und Leonardo DiCaprio lassen schon mal gerne das Duschen bleiben – was der Kollegensc­haft mitunter nicht gefällt.

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