KneippBecken wird wieder fit gemacht
Sitzung I Der Aichacher Bauausschuss ist sich über eine kleine Sanierung der Wassertretanlage am Heini-Baronner-Weg beim Griesbacherl einig. Was sie nun kostet und was alles geplant ist
Aichach Fast schien sein Schicksal schon besiegelt: Das Kneipp-Becken am Heini-Baronner-Weg in Aichach ist marode. Eine umfangreiche Sanierung erschien dem Bauausschuss im Juni mit rund 128.000 Euro zu teuer. Nun soll das in den 1970er-Jahren gebaute Becken beim Griesbacherl deutlich günstiger wieder auf Vordermann gebracht werden. Einer kleinen Sanierungsvariante stimmte der Bauausschuss einstimmig zu.
Im Juni hatte der Bauausschuss über eine größere Sanierung nachgedacht. Trotz eines Förderprogramms wäre das für die Stadt allerdings teuer geworden. Bauamtsleiterin Carola Küspert hatte von Kosten von rund 128.000 Euro berichtet – hauptsächlich für die Baustraße, um ein neues Betonbecken zu schaffen. Der Mehrheit war das für die Anlage, von der die meisten glaubten, dass sie kaum genutzt werde, zu teuer. Stattdessen sollte dort lieber ein Wasserspielplatz geplant werden.
Dass das Becken sehr wohl viele Anhänger hat, zeigten die Reaktionen auf die Berichterstattung. Es gab Anrufe beim Bürgermeister und beim Bauamt sowie Leserbriefe in den Zeitungen. Manche seien erst durch die Berichte auf das Becken aufmerksam geworden, hieß es. Wie Richard Brandner vom Bauamt berichtete, hat eine Überprüfung des Bauamts zu unterschiedlichen Zeiten ergeben, dass das Becken durchaus noch genutzt wird. Das bestätigte Kristina Kolb-Djoka, die sich mit der SPD-Fraktion mit Freunden des Beckens vor Ort getroffen hatte und deren Verbesserungsvorschläge weitergab.
Richard Brandner berichtete, was nun im Einzelnen geplant ist. So
das marode Geländer durch ein Edelstahlgeländer ersetzt. Ein zusätzlicher Handlauf soll einen behindertengerechten Einstieg in das Kneipp-Becken ermöglichen. Ins Armbecken wird eine EdelstahlWanne eingesetzt.
Der Boden dort wird mit Granitpflaster befestigt, damit die Nutzer einen rutschfesten Stand haben. Im Beckenbereich selbst wird das Granitpflaster nachverfugt. Ein kleines Holzdeck soll das Becken optisch aufwerten. Zudem sollen Sitzgelegenheiten geschaffen werden, so wie es sie bereits am Grünzug an der Paar gibt.
Auf Wunsch von Josef Koppold, Behindertenbeauftragter des Landkreises Aichach-Friedberg, wird zum Becken ein rollstuhlgerechter Weg geschaffen, berichtete Brandner weiter. Auch hier soll es Sitzgelegenheiten geben. Die Gesamtkosten bezifferte Brandner mit rund 27.500 Euro – ohne die Bauhofleiswird tungen. Der Bauhof wäre wohl mit vier Mitarbeitern fünf Tage lang beschäftigt, so Brandner.
Aus dem Bauausschuss kamen weitere Anregungen. Kolb-Djoka berichtete, Nutzer hätten sich Matten im Becken gewünscht, damit der Boden nicht so glitschig ist. Auch vor den Sitzgelegenheiten wäre wegen der nassen Füße ein Bodenbelag, zum Beispiel aus Holz, erwünscht. Angeregt worden seien außerdem Schilder, die auf das Becken hinweisen, und solche, die die Anwendung erklären. Wie Brandner berichtete, sind für Beschilderung bereits 2000 Euro in der Kostenschätzung enthalten.
Josef Dußmann (CSU) erinnerte an den Beschluss für einen Wasserspielplatz. Er fände es schade, wenn dieser jetzt nicht mehr kommen solle, sagte er. „Das eine schließt das andere ja nicht aus“, stellte er fest. Georg Robert Jung (FWG) freute sich darüber, dass eine günstige Lösung gefunden wurde, um den Wunsch, das Becken zu erhalten, zu erfüllen. Das Becken schließe später einen Wasserspielplatz nicht aus, wenn Geld dafür da sei.
Wie Brandner berichtete, hat die Stadt ihren Förderantrag bei der Regierung von Schwaben entsprechend geändert. Denkbar sei eine Förderung von etwa 9000 Euro, sagte er, eventuell sogar mehr.