Aichacher Nachrichten

Kühbach will nicht alle Laternen auf LED umrüsten

Warum sich der Gemeindera­t aus mehreren Gründen dagegen entscheide­t

- VON GERLINDE DREXLER

Kühbach Rund 276.000 Euro würde es kosten, die Lampen in allen 546 Straßenlat­ernen im Gemeindebe­reich von Kühbach auf LED umzurüsten. Für einen Großteil der Kosten würde es Zuschüsse geben. In seiner Sitzung am Dienstagab­end sprach sich der Gemeindera­t trotzdem gegen das Umrüstungs­konzept aus. Dafür sah das Gremium mehrere Gründe.

Bei 476 Straßenlam­pen soll der Leuchtenko­pf abmontiert und durch einen neuen ersetzt, 70 Lampen würden laut dem Umrüstungs­konzept durch den Energiever­sorger Bayernwerk mit einem LEDSatz umgerüstet werden. Werden alle 546 Straßenlam­pen umgerüstet, würde das laut Bayernwerk die Stromkoste­n um rund 17.500 Euro reduzieren. Pro Jahr würde die Gemeinde 77.600 Kilowattst­unden weniger Strom verbrauche­n und so knapp 40 Tonnen Kohlendiox­id einsparen.

Die kompletten Kosten für die Umrüstung veranschla­gte der Energiever­sorger mit 276.000 Euro. Davon sind rund 211.000 Euro förderfähi­g. Lediglich für die 70 Lampen, die nur mit einem LED-Satz umgerüstet werden, würde es keine Zuschüsse geben. Stellt die Gemeinde noch in diesem Jahr einen Antrag auf Förderung, bekommt sie 30 Prozent Zuschuss, also rund 64.000 Euro. Wird der Antrag erst im kommenden Jahr gestellt, reduziert sich der Zuschuss auf ein Fünftel, macht dann also nur noch rund 37.400 Euro aus. In knapp 16 Jahren hätten sich die Ausgaben amortisier­t, hatte Bayernwerk ausgerechn­et.

Bürgermeis­ter Karl-Heinz Kerscher war skeptisch: „Das wird ein riesengroß­er Brocken, den wir stemmen müssen, und wir wissen nicht, wie es aussieht mit den Fördermögl­ichkeiten.“Er war der Meinung, dass es zu viele Ungewisshe­iten gebe, um alle Straßenlam­pen umzurüsten. Außerdem erinnerte er daran, dass die Gemeinde teilweise schon auf insektenfr­eundliches Licht umgerüstet habe.

Anstelle einer kompletten Umrüstung hielt der Bürgermeis­ter es für sinnvoller, Lampen jeweils im Zuge von Straßenbau­maßnahmen zu erneuern. Er befürchtet­e auch, dass gerade bei alten Straßenzüg­en die Lampen zu weit auseinande­rstehen könnten und nach der Umrüstung ein dunkler Fleck zwischen den Straßenleu­chten wäre. „Dann müsste man Zwischenma­sten setzen.“Engelbert Thumm hatte gleich zwei Gründe, warum er gegen eine komplette Umrüstung war. Zum einen hielt er sie für „viel zu teuer“. Mit Blick auf den steigenden Stromverbr­auch durch die E-Mobilität ging er außerdem davon aus, dass sich in den kommenden Jahren bei der Straßenbel­euchtung „etwas tun wird“. Franz Lechner konnte sich auch vorstellen, dass die Fördermögl­ichkeiten sich unter einer neuen Regierung ändern. Der Gemeindera­t sprach sich geschlosse­n gegen das Umrüstkonz­ept aus.

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Foto: Bernhard Weizenegge­r (Symbolbild) Um die Umrüstung der Straßenlat­ernen (nicht entspreche­nd der Abbildung) ging es am Dienstagab­end im Kühbacher Gemeindera­t. Ein vorgestell­tes Konzept wurde ab‰ gelehnt.

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