Videobeweis nach 42 Jahren
Warum Dieter Schatzschneider ein Tor aberkannt bekommt
Da hat einer noch mal ganz genau hingeschaut. Nach 42 Jahren. Ist ja immer gut, wenn Fakten überprüft werden. Die besagten, dass Dieter Schatzschneider ein sehr guter Fußballer war. Ein Stürmer mit Torgarantie. 154 Treffer hatte er in der zweiten Bundesliga erzielt, keiner war bislang besser. Nun haben Recherchen mithilfe von Archivbildern des NDR aber ergeben, dass ein Treffer darunter ist, den Schatzschneider nicht selbst erzielt hatte. Das 1:0 am 28. Juli 1979 in Bremerhaven sei ein Eigentor gewesen.
Als die Deutsche Fußball Liga (DFL) davon erfuhr, handelte sie sofort. Soll keiner sagen, im Fußball würden Schummeleien nicht bestraft. Die Liga strich Schatzschneider also ein Tor, was ihn auf 153 zurückwirft. Schatzschneider, der auch mal Spieler und Trainer beim FC Augsburg war, wütete über den verspäteten Videobeweis. Ob die DFL keine anderen Sorgen habe? Hat sie vermutlich, das aber hielt sie von der Korrektur nicht ab. Schatzschneider wird seinen Rekord also schneller verlieren als gedacht.
Simon Terodde, derzeit in Schalke unter Vertrag und damit wohl noch etwas länger in Liga zwei, steht schon bei 149 Toren. Er darf sich wohl recht bald als Rekordtorschütze der zweiten Liga feiern lassen. Wobei die Überprüfung der Rechtmäßigkeit all seiner Treffer noch aussteht. Nicht dass da auch bei dem ein oder anderen fremde Füße im Spiel waren. Und wer weiß überhaupt ganz sicher, ob nicht auch Robert Lewandowski bei seinem Bundesliga-Rekord Hilfe von anderen Spielern hatte. Und saß Lewis Hamilton wirklich bei all seinen sieben WM-Titeln immer selbst in seinem Formel1-Auto? Bei Rekorden gilt es, immer genau hinzuschauen. Auch wenn es manchmal 42 Jahre dauert.