Pläne scheitern erneut
Die Stadt Aichach und mehrere Händler wollten einen verkaufsoffenen Sonntag
Aichach Viermal pro Jahr findet der verkaufsoffene Sonntag in Aichach statt. Wann, ist in einer eigenen Verordnung festgehalten. Demnach stehen zwei Termine noch aus, am 31. Oktober und vor Weihnachten. Die beiden bisher vorgesehenen fielen wegen Corona flach. Nicht zum ersten Mal bemühten sich nun Aichacher Einzelhändler und Stadt Aichach um Ersatz, im Blick hatten sie den kommenden Sonntag, 19. September. Daraus wird jedoch nichts.
Wie Stefan Beer vom Ordnungsamt Aichach bestätigt, geht aus einer rechtlichen Auskunft des Landratsamts hervor, dass den Plänen zwei Formalitäten im Weg stehen: Erstens ist der 19. September in der entsprechenden Verordnung nicht vorgesehen. Doch auch sonst wären die rechtlichen Rahmenbedingungen wohl nicht erfüllt gewesen.
Denn Einkaufen am Sonntag ist in Bayern nur erlaubt, wenn damit eine Großveranstaltung oder ein kulturelles Ereignis verbunden ist. Diesem Kriterium entsprach ein zusätzlich geplanter, kleiner Markt am Schlossplatz nach Einschätzung des Landratsamts nicht. „Der Markt müsste Besuchermagnet für den verkaufsoffenen Sonntag sein und nicht andersherum“, erklärt Beer, der jedoch betont, dass die Stadt einen verkaufsoffenen Sonntag grundsätzlich befürwortet hätte. Wenn die rechtliche Auskunft so eindeutig wie in diesem Fall sei, seien der Stadt jedoch die Hände gebunden. Landratsamtssprecher Wolfgang Müller wiederum sagt, die rechtlichen Vorgaben seien diesbezüglich „sehr streng“. Der Landkreis wende das Gesetz an, „in diesem Fall gibt es keinen Spielraum“.
Zuletzt wurde im Juni eine solche Aktion abgesagt, damals war sie in Verbindung mit Ausstellungseröffnung von „Stadt im Wandel“geplant. Die Aktionsgemeinschaft Aichach (Aga), ein Zusammenschluss lokaler Einzelhändler, zeigt sich heute wie damals enttäuscht: „Die Absage ist bedauerlich“, so Sprecher Robert Burkhard. „Ein verkaufsoffener Sonntag hätte uns geholfen.“