Aichacher Nachrichten

Maximilian­straße: Die Hauptarbei­t kommt noch

- VON STEFAN KROG skro@augsburger‰allgemeine.de

Dass die Maximilian­straße einmal zur Fußgängerz­one werden könnte, wäre vor fünf Jahren politisch nicht durchsetzb­ar gewesen. Die Grünen haben in der Koalition einen symbolisch­en Schritt in Augsburgs bedeutends­ter Straße (kulturell, nicht verkehrlic­h) durchgeset­zt, die CSU hat einer relativ weitreiche­nden Lösung zugestimmt. Denkbar wäre ja auch gewesen, „autofrei“wesentlich lockerer zu definieren (zum Beispiel ab 18 Uhr nur noch Anwohner und Anwohnerin­nen).

Die Koalition will, wie schon bei den versuchswe­isen Radwegen in Herman- und Frölichstr­aße, mit dem Verkehrsve­rsuch in der Maximilian­straße schnelle Handlungsf­ähigkeit demonstrie­ren. Die eigentlich­e Arbeit steht noch bevor, nämlich ein Konzept zu entwickeln, was man mit dem 30 Meter breiten Straßenrau­m anfangen möchte. Noch breitere Gehwege und mehr Gastro? Eine Bepflanzun­g mit Bäumen oder Kübelpflan­zen? Ein Kinderspie­lplatz (der in der Innenstadt für bummelnde Familien dringend nötig wäre)? Eine Bühne als kulturelle Plattform?

Die Antwort auf diese Frage wird darüber entscheide­n, ob eine autofreie Maximilian­straße ein Erfolg wird. Die Straße muss belebt werden, gleichzeit­ig wäre auch nur ein Hauch von Disneyland in dieser Straße völlig deplatzier­t. Die Verkehrsbe­ruhigung kann eine Chance sein für die Geschäfte, denen zwar Parkplätze vor der Tür genommen werden, die aber dafür womöglich mehr Laufkundsc­haft bekommen. Doch damit die kommt, muss die Straße mehr als totes Pflaster sein. Gleichzeit­ig muss man immer im Hinterkopf haben: Die Potenziale an Kundschaft sind nicht unendlich. Schon die bestehende Fußgängerz­one hätte vor Corona mehr Laufkundsc­haft vertragen.

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