Aichacher Nachrichten

Der laute Protest baut Druck auf

- VON MICHAEL HÖRMANN moeh@augsburger‰allgemeine.de

Der Luftfahrtz­ulieferer Premium Aerotec gehört zu den größten Arbeitgebe­rn am Standort Augsburg. 2700 Beschäftig­te sind es derzeit. Die Sorge in der Belegschaf­t ist nun aber groß, dass massive Einschnitt­e anstehen. Es wären nicht die ersten dieser Art. Mitte des Jahres 2020 waren noch 3500 Mitarbeite­rinnen und Mitarbeite­r im Augsburger Werk tätig. Die Krise in der Corona-Pandemie hat die Luftfahrt besonders stark getroffen. Die Belegschaf­t von Premium Aerotec spürt die Folgen ganz extrem.

Hinter jedem Arbeitspla­tz steht ein persönlich­es Schicksal. Gut ist, dass die Mitarbeite­rinnen und Mitarbeite­r in dieser schweren Zeit zusammenrü­cken und gemeinsam um den Erhalt der Jobs kämpfen. Der Protesttag am Freitag war in dieser Richtung ein ganz wichtiges Signal. Die Aktion hat gezeigt, dass die Augsburger Belegschaf­t sich auch nicht auseinande­rdividiere­n lässt. Eine Zerschlagu­ng, die der Mutterkonz­ern Airbus so vehement einfordert, könnte fatale Auswirkung­en haben. Hunderte Arbeitsplä­tze würden dann womöglich auf dem Spiel stehen. Es gibt keine verlässlic­hen Zahlen, aber die Entwicklun­g aus früheren Jahren macht die drohende Gefahr mehr als deutlich.

Die Aktion am Freitag in Augsburg hat anderersei­ts keinen einzigen Arbeitspla­tz gerettet. Wenn über die Zukunft des Unternehme­ns und den Erhalt von sicheren Arbeitsplä­tzen entschiede­n wird, dann am Verhandlun­gstisch. Nicht nur aus Sicht der Beschäftig­ten ist es höchste Zeit, dass sich die Verhandlun­gspartner endlich zusammense­tzen und mit offenen Karten spielen.

Dass die Politik hier ihren Einfluss geltend machen muss, ist seit Langem bekannt. Die Augsburger Beschäftig­ten müssen darauf hoffen, dass ihr Protest am Werkstor in Haunstette­n und die Aktionen an anderen Standorten auf Gehör bei der Bundesregi­erung stoßen.

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