Aichacher Nachrichten

Armin Laschet warnt vor einer Links‰Koalition

Wahl Der Unions-Kanzlerkan­didat kam am Freitag aufs Gaswerk-Areal, um vor etwa 600 Gästen zu sprechen. Die Warnung vor Rot-Rot-Grün nimmt fast so viel Raum ein wie die Inhalte der Union

- VON STEFAN KROG

Unions-Kanzlerkan­didat Armin Laschet hat am Freitagnac­hmittag vor etwa 600 Besuchern und Besucherin­nen auf dem Gaswerk-Areal vor einem möglichen rot-rot-grünen Regierungs­bündnis im Falle eines SPD-Wahlsiegs gewarnt. Vor der Kulisse des vor 20 Jahren stillgeleg­ten Gaskessels, der inzwischen zum Kreativqua­rtier umgebaut wird, sagte der NRW-Ministerpr­äsident, Deutschlan­d müsse sich ähnlich erneuern. Nordrhein-Westfalen habe vor 65 Jahren gut vom Bergbau gelebt, inzwischen habe man einen Strukturwa­ndel bewältigen müssen. „Und wir stehen in Deutschlan­d wieder vor einem großen Transforma­tionsschri­tt: Wie bleiben wir ein Industriel­and und wirtschaft­en trotzdem klimaneutr­al?“

Innovation­en statt Verbote seien der richtige Weg. „Die Methode Corona wird bei der Energiewen­de nicht funktionie­ren. In der Pandemie war es richtig, alles im Detail vorzuschre­iben, aber jetzt mit Milliarden­programmen die Probleme zuzuschütt­en, wird nicht klappen.“

Die Corona-Kredite müssten nun erst einmal zurückgeza­hlt werden. „Wir müssen wirtschaft­lich Stärke gewinnen, um die Herausford­erungen zu schaffen.“Unter Rot-RotGrün werde das nicht gelingen. Es drohe eine Schwächung in allen Bereichen, sollte ein „neosoziali­stisches Bündnis“übernehmen. Dieses müsse in jedem Fall verhindert werden.

Laschets Auftritt wurde kurzzeitig durch eine Aktion des Klimacamps gestört. Einige Aktivisten und Aktivistin­nen, die sich unters Publikum gemischt hatten, skandierte­n mit nacktem Oberkörper den Spruch „Armin Laschet, Klimakille­r“. Hintergrun­d ist, dass die Landesregi­erung in NordrheinW­estfalen den Hambacher Forst für den Kohleabbau roden wollte. Laschet konterte, dass bei seinem Regierungs­antritt

der Verbleib in der Kohle Beschlussl­age gewesen sei. „Ziehen Sie sich lieber was an, sonst erkälten Sie sich noch“, so Laschet zu den Aktivisten und Aktivistin­nen.

Zur Diskussion­skultur in Deutschlan­d sagte er, er bemerke, dass viele Leute nicht mehr wüssten, was sie sagen dürfen und sollen. Wenn jemand niedergema­cht werde, wenn er sage, dass er als Kind Indianerhä­uptling werde wollte, dann stimme etwas nicht. „Jeder soll sagen dürfen, was er denkt.“Auch Vorschrift­en zu Genderster­nchen gingen zu weit. „In Schulbüche­rn und Universitä­ten hat das nichts verloren, da gilt die deutsche Sprache“, so Laschet. Viele Diskussion­en würden so geführt, als gebe es nur Großstädte in Deutschlan­d und keinen ländlichen Raum. Zu seinem

Verhältnis zu Ministerpr­äsident Markus Söder (CSU), der ebenfalls Kandidaten­ambitionen hatte, sagte Laschet, es sei gut. „Wir haben heute Mittag in Nürnberg Bratwürste zusammen gegessen. Jetzt geht es um die gemeinsame Aufgabe, wo wir in der Pflicht sind.“Laschet sagte, er wisse durchaus, dass es in Bayern Wähler und Wählerinne­n gebe, die gerne einen anderen Unions-Kandidaten gehabt hätten.

Der Augsburger CSU-Direktkand­idat Volker Ullrich sagte, Laschet habe bewiesen, dass er standhaft bleibe, auch wenn der Wind mal von vorne komme. „Und er ist bereit, mit Menschen zu reden und auf sie einzugehen.“Das GaswerkAre­al stehe symbolisch dafür, worum es in der Politik der Union gehe, nämlich Tradition und Aufbruch zu verbinden.

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Foto: Oliver Wolff Unions‰Kanzlerkan­didat Armin Laschet kam am Freitag nach Augsburg aufs Gaswerk‰Areal.

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