FCA: Ergebnis vor Spektakel
Die Hoffnungen der Fans und der Verantwortlichen des FC Augsburg waren groß, dass unter Trainer Markus Weinzierl der Spektakel-Fußball wieder zurückkehren würde. Nach der FußballMagerkost von Heiko Herrlich waren alle ausgehungert nach attraktiven Hurra-Fußball. Den lieferte der FCA zweimal ab und ging gegen Hoffenheim (0:4) und Leverkusen (1:4) unter. Es war ein trauriges Bild, wie die Augsburger blind und naiv in ihr Verderben rannten.
Beim FCA musste man feststellen, dass der Kader in dieser Phase der Saison einfach (noch) nicht die individuelle Klasse hat, um in einen offenen Schlagabtausch mit Teams der Upper Class der Liga mithalten zu können.
Hätte es so weiter gehen sollen, können? Natürlich nicht. Weinzierl musste was ändern und er tat es. Er passte seine Spielweise den Realitäten an, setzte zuletzt auf ein defensiver ausgerichtetes System mit einer Dreierkette. Und siehe da: das vormals offene Scheunentor ist plötzlich geschlossen. Derzeit hat das Ergebnis Vorrang vor dem Spektakel. Und es funktioniert. Der FCA steht mit drei Zunull-Spielen in dieser Statistik ganz weit oben in der Bundesliga. Und mit fünf Punkten hat er sich vorerst aus dem Tabellenkeller herausgearbeitet.
Es macht nicht immer Spaß zuzusehen, doch liegt das hauptsächlich daran, dass die durchaus vorhandenen Konterchancen einfach wegen individuellen Unzulänglichkeiten nicht sauber ausgespielt werden.
Bei Spielern wie Ruben Vargas ist das keine Frage der Qualität. Der junge Schweizer ist ein Talent, hat bei der EM auf sich aufmerksam gemacht. Er muss einfach die Balance zwischen gesunden Eigensinn und dem richtigen Zeitpunkt für das Abspiel finden. Was dann aus einer Konterchance werden kann, zeigte sich beim 1:0. Bei anderen Spielern muss man noch abwarten, ob Weinzierl sie auf das nötige Niveau in Sachen Klasse und auch Fitness hieven kann. Gelingt ihm das das Weinzierl, kommt das Spektakel automatisch zurück.