Aichacher Nachrichten

Welche Lokale im „Gusto“punkten können

Der Restaurant­führer hat seine Bewertunge­n für das Jahr 2021/2022 abgegeben. An der Spitze in Augsburg steht das August. Das Sartory im Hotel Maximilian’s verliert eine der von den Testern vergebenen Pfannen

- VON LILO MURR

„Unfassbar, endlich wieder Gäste“, schreibt der kulinarisc­he Reiseführe­r Gusto im Vorwort zu seiner neuen Ausgabe und meint damit das Glücksgefü­hl, nach dem CoronaLock­down endlich wieder Restaurant­s und deren Köstlichke­iten genießen zu können. Gusto kommt jetzt in einem neuen Verlag heraus, inhaltlich hat sich nichts geändert und es werden auch mehrere Augsburger Restaurant­s gelobt. Manche können zulegen in der Bewertung, andere verlieren aber auch etwas.

Im Gegensatz zu den Sternen des Michelin und den Punkten im Gault & Millau gibt es bei Gusto Pfannen. Es beginnt mit einer Auszeichnu­ng bei einer, aber erst ab fünf Pfannen werden diese auch zur Bewertung für eine genauere Begründung genutzt. Bis zu zehn Pfannen kann es für ein Lokal geben. So viele gab es für kein Restaurant in der Fuggerstad­t. Acht Pfannen bekam das August in der Haag-Villa für seine „genialen Kombinatio­nen“mit „klar produktfok­ussierter Kochkunst“. Sogar mit einem Bonuspfeil. Der dürfte den Zwei-Sterne-Koch und Künstler Christian Grünwald besonders freuen, da er nochmals eine besondere Auszeichnu­ng darstellt und „erkennbar von Lokalen der gleichen Bewertungs­stufe abhebe“.

Ein „freudiges Wiedersehe­n“, so die Tester, hatten sie mit dem Lokal „Alte Liebe“, das von der Ludwigstra­ße in der Alpenstraß­e gezogen war. Sieben Pfannen sind die Belohnung für Benjamin Mitschele. Dort „lodern Flammen mehr denn je“, so die Prüfer. So habe die Küche nochmals eine Schippe draufgeleg­t, der Chef und sein Team das Profil geschärft und punkten mit Produkten aus der Region. Ebenfalls sieben Pfannen gab es für das Nose&Belly in der Heilig-Kreuz-Straße. Deren Inhaber und Küchenchef Hendrik Ketter hatte zwar wegen Corona einen schweren Start in der Fuggerstad­t, so Gusto, doch mit Brennnesse­l und Spinat gefüllte Maultasche­n oder der Makrele mit Apfel und Sauerkraut konnte das Lokal überzeugen.

Sechs Pfannen, eine weniger als im letzten Gusto gab es für das Sterne-Restaurant Sartory im Hotel Maximilian’s. Qualität und Zubereitun­g von Fisch und Weideochse­n bezeichnet­en die Tester als „nicht überzeugen­d’“bei einer „aus der Zeit gefallenen Gourmetküc­he“. Und verstanden ihre Abstufung für Küchendire­ktor und Sternekoch Simon Lang als Anlass, „Gas zu geben und wieder aufzuholen“.

Fünf Pfannen und einen Bonuspfeil gab es für das Magnolia im Glaspalast und für Thomas Abele für das Kahn bei Feinkost Kahn in der Annastraße, für die handwerkli­ch sorgfältig­e Zubereitun­gen. Für beide Lokale bedeutet das eine Aufwertung. Fünf Pfannen ohne Pfeil für Die Ecke am Elias-Holl-Platz, das Gasthaus Settele in Haunstette­n und das Maximilian’s im gleichnami­gen Hotel in der Innenstadt. Im letzten Gusto fanden sich noch zwei Adressen für gutes Essen in Friedberg. Die haben es in das neue Buch nicht geschafft.

Seit vielen Jahren müssen Gastronome­n eine Startgebüh­r bezahlen. Diese habe, so die Redaktion, keinerlei Einfluss auf die Beurteilun­g. Und nach wie vor würden auch Lokale getestet, die keine Gebühr bezahlt haben. Ein sehr beliebtes Lokal, das darauf seit Jahren keinen Wert legt, ist die Lustküche in der Altstadt. Der Führer mit der Bewertung von 1100 Restaurant­s und Landgasthä­user ist allerdings in Zeiten von Corona-Zeiten nicht immer ganz aktuell. Man sollte, was Öffnungsze­iten und Angebote angeht, immer auf die Homepages der jeweiligen Restaurant­s schauen.

Gusto Deutschlan­d 2021/22 hat 976 Seiten, kostet 29.99 Euro und ist ab sofort im Buchhandel zu haben.

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Foto: Silvio Wyszengrad (Archivbild) Das Restaurant August in der Haag‰Villa erhielt acht von zehn möglichen Pfan‰ nen.

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