Wohnhausbrand: Neun Menschen können sich retten
Ein Feuer bricht am Sonntagmorgen im Dachstuhl einer Arbeiterunterkunft an der Lechfeldstraße in Friedberg aus. Dabei werden Erinnerungen an die jüngsten Großbrände in Mering und Augsburg wach
Friedberg Sonntagmorgen gegen 3 Uhr bricht ein Feuer in einem Wohnhaus in der Lechfeldstraße in Friedberg aus. Die sofort alarmierte Friedberger Feuerwehr rückt aus und löscht den brennenden Dachstuhl. Wie ein Sprecher des Polizeipräsidiums Schwaben-Nord informiert, konnten sich neun Menschen noch rechtzeitig aus dem brennenden Haus retten. Das Gebäude dient als Arbeiterunterkunft einer Baufirma. „Alle sich dort befindenden Personen konnten unversehrt das Gebäude verlassen“, so der Polizeisprecher.
Doch zunächst war für die Feuerwehrkräfte nicht klar, ob sich nicht doch noch Menschen im Haus befanden. „Wir versuchten das mit den Bewohnern der Arbeiterunterkunft abzuklären, hatten aber sprachliche Verständigungsschwierigkeiten“, sagt der Friedberger Feuerwehrkommandant Michael Geiger. Nach zehn Minuten war klar: Alle im Haus befindlichen Personen sind im Freien. Atemschutzträger der Feuerwehr untersuchten das Gebäude Stockwerk für Stockwerk. Nachalarmiert wurden die Feuerwehren mit ihren Atemschutzträgern aus Rederzhausen, Wulfertshausen, Ottmaring und Paar/Harthausen. Insgesamt waren über 70 Einsatzkräfte vor Ort. Zum ersten Mal im Einsatz war auch das neue Drehleiterfahrzeug.
Bei den Rettungskräften werden
Erinnerungen an den verheerenden Wohnhausbrand im Juli in Mering wach. Damals starben ein 66-jähriger Mann und seine 89-jährige Mutter. Die Flammen breiteten sich so schnell aus, dass eine Rettung der beiden Menschen nicht mehr möglich war. Auch der Brand des historischen Wohn- und Geschäftshauses in der Karolinenstraße in Augsburg lässt die Einsatzkräfte in Friedberg nicht kalt. Am Freitag vor einer Woche brannte dort ebenfalls zunächst der Dachstuhl des Gebäudes.
Auch die Arbeiterunterkunft in der Friedberger Lechfeldstraße in St. Afra im Felde ist, so die Informationen der Polizei und der Feuerwehr, nun nicht mehr bewohnbar. Das Dachgeschoss ist völlig ausgebrannt, im Erdgeschoss sowie im ersten Stock ist ebenfalls durch die starke Rauchentwicklung zunächst kein Wohnen mehr möglich, erklärt Geiger. Alle neun Bauarbeiter konnten mithilfe des Einsatzleiters des Bayerischen Roten Kreuzes in Notunterkünfte untergebracht werden. Sie wurden im Großraum-Rettungswagen der Berufsfeuerwehr Augsburg versorgt.
Bisher ist die Brandursache unklar. „Die Brandermittler der Kriminalpolizei nehmen nun ihre Arbeit auf, um zu untersuchen, wie das Feuer ausbrechen konnte“, so der Polizeisprecher. Die Schadenshöhe wird noch ermittelt, aber die Polizei geht von einem hohen Schaden im mittleren fünfstelligen Bereich aus.