Weniger Einsätze im CoronaJahr
Obwohl das Vereinsleben auch bei der Pöttmeser Feuerwehr zum Erliegen kam, gibt es neue Mitglieder. Ein Einsatz erweist sich als besonders anspruchsvoll
Pöttmes Auf ein zwar ruhigeres aber keinesfalls tatenloses 2020 blickte die Freiwillige Feuerwehr Pöttmes in ihrer 144. Generalversammlung zurück. Coronabedingt gab es weniger Veranstaltungen. Aber auch die Zahl der Einsätze reduzierte sich.
Kommandant Richard Hammerl beschränkte sich in seinem Bericht bewusst auf das Jahr 2020. Dieses habe mit 28 Einsätzen nur etwa halb so viele Alarmierungen aufzuweisen wie die Jahre zuvor. Bei den 368 Übungs-, 190 Wartungs- und 690 Einsatzstunden ragt der Brand einer Strohlagerhalle im August am Seeanger heraus. Erst nach 36 Stunden konnte die Einsatzstelle wieder dem Besitzer übergeben werden. Mit zwei umgestürzten Bäumen sei Pöttmes beim Sturm Sabine glimpflich davongekommen, berichtete Hammerl.
Auch der Kommandant beklagte Ausfälle bei Schulungen, Lehrgängen und Übungen aufgrund der Corona-Bestimmungen. Vorteilhaft sei hierbei der zuvor erreichte hohe Ausbildungsstand. Mit Cyryl Cieslak und Patrick Schafnitzel konnte Hammerl zwei neue Kräfte in der aktiven Truppe begrüßen. Diese umfasst nun 43 Personen, davon fünf Frauen. Hammerl beförderte Jessica Günter zur Feuerwehrfrau, Stefan Lutz zum Oberfeuerwehrmann und Tobias Eckmann, Konstantin Hoerder, Fabian Schafnitzel, Florian Harlander und Franz Schury zum Hauptfeuerwehrmann. In Sachen Brand von E-Autos, Umweltschutz und Rettungsdienst sieht Hammerl künftige Ausbildungsschwerpunkte. Mit Erreichen der Altersgrenze schied Ernst Eisenhofer aus dem aktiven Feuerwehrdienst aus. Für ihn gab es ein Erinnerungsgeschenk und Blumen für Gattin Sabine.
Vorsitzender Hans Liebhart erinnerte an den Beginn des Jahres 2020, das mit Generalversammlung, Neujahrsempfang und dem Faschingsumzug wie gewohnt begann. Danach kam die Zäsur und das Vereinsleben zum Erliegen. Schier endlos schien Liebharts Liste mit den ausgefallenen Terminen. Wenigstens gab es noch einen Lichtblick: Zum Faschingsumzug wollte die Jugend neben dem Getränke- und Bratwurststand eine Floriansbar aufbauen. Er habe sich dem Druck der Nachwuchssparte nicht widersetzen können, so Liebhart. Der Erfolg gab den Initiatoren recht: Es herrschte Hochbetrieb und am Ende war man restlos ausverkauft.
Als noch ungewiss gilt die Zukunft eines Heimkehrers, der hölzernen Drehleiter aus dem Jahre 1906, die zuvor eine Dauerleihgabe für das Feuerwehrmuseum in Aichach war. Sie kam im November wieder nach Pöttmes zurück. Momentan bei Baron Franziskus von Gumppenberg untergestellt, könnte sie vielleicht Blickfänger beim 150-Jährigen im Jahre 2026 werden, lautet eine Idee. Trotz aller coronabedingten Schwierigkeiten gab es gute Nachrichten: Die Feuerwehr kann sich über 16 neue Mitglieder freuen, womit deren Anzahl nun bei 150 liegt. Und: Die Jugendlichen sind bei der Stange geblieben. Jugendleiter Magnus Hammerl berichtete, er habe während des Stillstands keinen seiner neun Jugendlichen verloren. Im Gegenteil. Sie seien motivierter und engagierter als zuvor. Liebhart gab am Ende für das Restjahr 2021 eine „düstere Vorschau“. Während alle Termine bis einschließlich Juli abgesagt werden mussten, stehen zwar Termine wie Kesselfleischessen, Weihnachtsfeier und Generalversammlung im Kalender, jedoch mit Fragezeichen versehen.
„Rentiert“hat sich laut Schatzmeisterin Manuela Frohnwieser das Engagement der Jugend, denn vor allem die Floriansbar sorgte für ein Plus in der Kasse. Da man am 7. Oktober von Josef Mörmann, der 56 Jahre Mitglied, 40 Jahre aktiv und zuletzt Kassenprüfer war, Abschied nehmen musste, prüften Werner Habersetzer und der später als neuer Kassenprüfer bestätigte Klaus Schafnitzel die Bücher.
Die Wichtigkeit einer Feuerwehr unterstrich Bürgermeister Manfred Graser in seinem Grußwort. Das habe man zuletzt bei den örtlichen Hochwasserereignissen gesehen. Als Folge davon soll mit der Wehr ein Hochwasserkonzept entstehen. Laut Kreisbrandinspektor Klaus Hartwig blieb die Auflösung der Atemschutzübungsstrecke in Aichach und Verlegung der Ausbildung nicht ohne Folgen. Es hätten sich Unterschiede in der Ausbildung und damit auch Probleme bei Einsätzen gezeigt.
Nun bestehe die Möglichkeit, in Mering wieder eine kreiseigene Übungsstrecke aufzubauen. Sollte der Kreisentwicklungsausschuss zustimmen, könne 2022 mit dem Bau und 2023 mit der Ausbildung begonnen werden.