Aichach verliert Duell der Aufsteiger
TSV-Frauen unterliegen zum Saisonauftakt beim PSV München. Die Gäste aus Aichach können nur eine Torhüterin aufbieten und weisen diverse Defizite auf
Aichach/München Der Start in die neue Saison der Landesliga-Staffel Süd ist den Handballerinnen des TSV Aichach misslungen. In der Schulsporthalle in der Gerastraße in München unterlagen sie dem dortigen PSV am Samstagabend mit 23:32 Toren. Auffallend war dabei, dass die Gäste aus Aichach in der letzten Viertelstunde nur noch zu vier Toren kamen.
Doch schon zuvor zeichnete sich ab, dass der TSV leer ausgehen würde, wenngleich er zur Pause nur 12:14 zurücklag. Thomas Wonnenberg, der Trainer der Aichacherinnen, meinte nach den ersten 60 Minuten: „Wir hatten uns schon was ausgerechnet.“Schließlich handelte es sich um ein Duell zweiter Aufsteiger. Eine echte Erfolgschance aber sah er für seine Truppe in der Landeshauptstadt nicht.
dieses Resultat gibt es eine Reihe von Gründen. In den Reihen der Münchnerinnen befanden sich zahlreiche Handballerinnen, die über eine beachtliche Körpergröße verfügen. In dieser Sportart stellt der Aspekt ein wichtiges Thema dar. Dazu kam, dass auf Aichacher Seite nur eine Torhüterin zum Kader zählte. Weil Selina Lange, die neue Keeperin aus Erdweg, die Woche über so krank war, dass sie Antibiotika schlucken musste, war an ihren Einsatz nicht zu denken. Das hatte zur Folge, dass Vildan Acar 60 Minuten lang zwischen den Pfosten stehen musste.
Wenn es in einer Partie nicht so recht laufen will, wenn eine Torsteherin bereits zwei Dutzend Bälle aus den Maschen hat holen müssen, dann denkt jeder Trainer über einen Wechsel auf dieser Schlüsselposition nach. Das tat auch „Jonny“Wonnenberg, doch mangels Alternativen waren ihm die Hände gebunden. Er betonte aber auch: „Die Vildan hat gehalten, was man halten konnte.“
Weitere wichtige Kräfte fehlten aufseiten der Gäste; Anna Mahl etwa wegen Knieproblemen. „Das trifft uns hart“, so der Coach, der daneben auch Annalena Rappel auf Linksaußen vermisste. Diese Probleme führten dazu, dass ein neues Gesicht im Kader auftauchte. Marilena Atzkern gehört eigentlich noch der A-Jugend an, sie kam im ersten Abschnitt zu einem kurzen Einsatz. Erfolgreichste Werferin im TSVTeam war Lina Mahl, die acht von neun Siebenmetern verwertete.
Wonnenberg rechnet nicht damit, dass die Münchnerinnen sich nun auf dem Durchmarsch in die Bayernliga befinden. Er könnte sich eher vorstellen, dass sie im Landesliga-Mittelfeld landen werden. „Die haben das gut verteidigt“, erläuterte er und stellte vor allem deren TorFür frau heraus: „Die sind spielstark.“Dann kam er wieder auf die eigene Truppe zu sprechen: „Wir haben den Zugriff nicht gekriegt, wir haben viel zugelassen. Wir haben keine Mittel gefunden.“Diese Defizite habe das Siegerteam geschickt ausgenutzt, in der Defensive wie auch vorne. Wonnenberg weiter: „Wir haben im Angriff über weite Strecken zu wenig konsequent gespielt.“32 Gegentore sind ebenfalls um einiges zu viel, wenn man punkten will. Vor dem ersten Heimspiel am kommenden Samstag gegen die HSG Würm-Mitte II besteht demnach reichlich Gesprächsbedarf.
TSV Aichach Vildan Acar, Iris Kronthaler (2), Katja Walther (5), Annabel Weiß (1), Tini Wonnenberg (2), Marilena Atzkern, Lina Schrempel, Lina Mahl (8/8), Marleen Bscheider (1), Iva Vlahinic (2), Katrin Storr (1), Lara Leis (1).
Siebenmeter 7:9 Zeitstrafen 4:1.