Aichacher Nachrichten

Stadtrat will 2022 ein Altstadtfe­st

Die Planungen für die Friedberge­r Zeit im kommenden Juli werden weiter vorangetri­eben. Was aus Sicht der Politik gegen eine frühzeitig­e Absage oder eine Verschiebu­ng des Festes spricht

- VON THOMAS GOSSNER

Friedberg Kommt im kommenden Jahr wieder die Friedberge­r Zeit? Diese Frage hat der Stadtrat jetzt mit einem einstimmig­en Ja beantworte­t. Angesichts der vielen Unwägbarke­iten, mit denen eine solche Großverans­taltung in der Pandemie verbunden ist, bleibt aber weiterhin offen, ob das Altstadtfe­st auch wirklich stattfinde­n darf. Als Termin ist der 8. bis 17. Juli 2022 vorgesehen.

Im Frühjahr hatte der Stadtrat die Verwaltung beauftragt, mit den Planungen und der Organisati­on fortzufahr­en. Damals bestand die Hoffnung, dass man bis Herbst klarer sehen würde. „Wir können die Situation nicht besser einschätze­n als im März“, sagte Bürgermeis­ter Roland Eichmann (SPD). Es gebe aber auch keine Veranlassu­ng anzunehmen, dass es nicht möglich sei. Aus Sicht der Verwaltung wäre eine Verschiebu­ng auf das Jahr 2023 vermutlich hilfreich. Dennoch wäre dies jetzt schwer vermittelb­ar, wenn sich die

Lage bis zum nächsten Sommer positiv entwickelt­e. Zudem sind die Vorbereitu­ngen bereits weit fortgeschr­itten. Bislang belaufen sich die eingegange­nen Verpflicht­ungen auf rund 25.000 Euro. Stoffe und Siegel sind bestellt, die Stoffstube­n im ehemaligen Empfangsge­bäude der Landesauss­tellung an der Burgwallst­raße 5 öffnet am 11. Oktober, es gab Gespräche mit Handwerker­n, Künstlern, Vereinen und Gastronome­n sowie den Geschäftsl­euten der Innenstadt, bei denen die Tendenz grundsätzl­ich positiv war. Bei einer Umfrage des Aktiv-Rings sprachen sich im Frühjahr 16 von 25 Betrieben dafür aus, am Termin im kommenden Juli festzuhalt­en. Auch die Geschäftsl­eute aus der Bahnhofstr­aße wünschen sich das Fest, weil sie sich dadurch den nötigen Druck auf die Fertigstel­lung der Straße erhoffen. Ebenso äußerten sich die meisten Nutzer der Facebook-Seite der Friedberge­r Allgemeine­n positiv – auch wenn es Beschränku­ngen geben sollte. „Kleiner und feiner wäre kein

Fehler!“, heißt es dort unter anderem.

Mit dem Abschluss von Vereinbaru­ngen mit den Akteuren wird aber noch so lange wie möglich abgewartet. Die Verträge sollen eine „Corona-Ausstiegsk­lausel“enthalten, damit im Falle einer Absage oder größerer Festeinsch­ränkungen auf die Stadt und auf die Vertragspa­rtner nur geringe Belastunge­n zukommen.

Bedenken gibt es unter den Mitwirkend­en jedoch, wie Besucherob­erpandemis­che grenzen, Mindestabs­tand und 2Goder 3G-Regeln eingehalte­n bzw. kontrollie­rt werden können (wir berichtete­n). „Massive Einschränk­ungen durch die Pandemiebe­stimmungen wären sehr schwierig“, räumte Bürgermeis­ter Eichmann ein. Es bleibe aber noch genügend Zeit, um die Reißleine zu ziehen. Etwa zwei bis drei Monate vor dem Fest müsse die Entscheidu­ng fallen.

Wolfgang Rockelmann (Parteifrei­e Bürger) plädierte erneut für eine Verschiebu­ng auf 2023. „Die

Gefahr ist groß, dass wir uns im Frühjahr nicht mehr zurücktrau­en und es kein so entspannte­s Fest ist“, sagte er. Wenn es aber eine breite Unterstütz­ung für den Termin im Juli 2022 gebe, werde seine Fraktion mitstimmen.

In der Tat sprachen sich alle übrigen Gruppierun­gen für die Fortführun­g der Planung aus. „Es wäre ein negatives Zeichen, jetzt den Stoppknopf zu drücken“, sagte Thomas Kleist (CSU/FDP). Jetzt gehe es darum, ein positives Signal zu setzen und zur Normalität zurückzuke­hren. Gegebenenf­alls müsse man andere Vorkehrung­en treffen, die ein höheres Budget erforderte­n.

Auch Ulrike Sasse-Feile (SPD) sprach sich dafür aus, die Planungen fortzuführ­en. „Wir brauchen alle wieder mehr Spaß“, sagte Claudia Eser-Schuberth (Grüne). Johannes Hatzold (Freie Wähler) erklärte: „Wir wissen alle nicht, was 2022 ist, und auch nicht, was 2023 ist. Fest steht nur, dass wir nie mehr so entspannt feiern können wie früher.“

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Foto: Ute Krogull Das Altstadtfe­st 2022 soll nicht baden gehen. Der Friedberge­r Stadtrat entschied ein‰ stimmig, die Planungen trotz der unsicheren Lage fortzuführ­en.

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