Delo wächst und wächst
Unternehmen Der Spezialklebstoffhersteller aus dem Kreis Landsberg zählt zu den wachstumsstärksten deutschen Mittelständlern. Jetzt sind 220 Stellen offen oder werden geschaffen.
Windach Das Familienunternehmen Delo, ein in Windach/Schöffelding im Landkreis Landsberg ansässiger Mittelständler im Besitz von Sabine Herold, 58, und Wolf-Dietrich Herold, 77, wächst und wächst. Aus anfangs 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Jahr 1997 sind im Oktober 2021 rund 850 Beschäftigte geworden. Nicht genug laut Unternehmensführung: Aktuell hat der Hersteller von Hochleistungsindustrieklebstoffen und den dazugehörenden Dosierungs- und Aushärtungsgeräten eine Anstellungsoffensive gestartet.
So gibt es, wie Sabine Herold und Personalleiterin Heidrun Hausen bei einem Pressegespräch erläutern, derzeit 100 offene Stellen in zwölf Unternehmensbereichen – Hauptbedarf Engineering, Produktion, IT. Weitere 120 Stellen sollen im Geschäftsjahr 2022 neu geschaffen werden. Dies sei rekordverdächtig, so Herold. Ein Grund sei Nachholbedarf. Bei Neueinstellungen sei in den vergangenen zwei Jahren aufgrund der unsicheren Weltkonjunktur und zusätzlich Corona-Einschränkungen vorsichtig agiert worden. Wie sich allerdings herausstellte, habe beides dem Unternehmen kaum etwas anhaben können. Zweiter Grund ist die wachsende Auftragslage. So sei der Umsatz zwar nicht so heftig wie beispielsweise im Geschäftsjahr 2018, aber doch kontinuierlich weiter gestiegen. Er liege 2021 bei 167 Millionen Euro, was seit dem Geschäftsjahr 2011 mit 41 Millionen Euro eine Vervierfachung bedeute. „Laut einer aktuellen Handelsblatt-Studie liegen wir auf Platz zwei der wachstumsstärksten deutschen Mittelständler.“
Weiteres Anwendungspotenzial für die leistungsstarken Delo-Produkte ergibt sich laut Herold beim Ausbau klimaneutraler Mobilität. Hochwertige Industrieklebstoffe seien beispielsweise im Bereich autonomes Fahren und/oder Elektromobilität notwendig.
Für die Schaffung der zusätzlichen Arbeitsplätze wird am Hauptstandort Windach auch in Zukunft gebaut werden. Erst im vergangenen Jahr sind nach Auskunft des Unternehmens die Halle 3 und ein neues Technikgebäude in Betrieb genommen worden. Aktuell sei dem
Bauantrag für ein geplantes Forum das gemeindliche Einvernehmen erteilt worden. Als Baubeginn ist Frühjahr 2023 angedacht. Darüber hinaus befinde sich die Unternehmensführung aktuell im Austausch mit der Kommune bezüglich der mittel- und langfristigen Planung am Standort Windach.
Delo war 1961 von Walter Wirtz in München für die Herstellung von Industrieklebstoffen gegründet worden. Ende der 1980er Jahre, kurz nach dem Tod des Firmengründers, übernahm Espe die kleine Firma. Wolf-Dietrich Herold, damals Technischer Geschäftsführer bei dem Dentalkonzern, wurde Geschäftsführer des Zweigs Delo. Sabine Herold kam 1989 in die Firma und stieg einige Jahre später in die Geschäftsleitung auf. Seit 1997 ist das Ehepaar Herold Eigentümer von Delo. Nach zehn Jahren am Standort Landsberg erfolgte der Umzug an den neuen, größeren Firmensitz in Windach/Schöffelding. Das Unternehmen expandiert bis heute und kann es dank vorausschauenden Grundstückserwerbs auch in Zukunft am Standort Windach. Mittlerweile gibt es Niederlassungen in Europa, Asien und Amerika.
Delo ist im Landkreis Landsberg fest verankert. So ist das Unternehmen Hauptsponsor der Ausbildungsmesse Landsberg und kooperiert mit mehreren Schulen und Ausbildungszentren. Zusätzlich werden Hochschulen und Forschungsteams im süddeutschen Raum gesponsert. Neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sollen über Angebote wie Praktika, Abschlussarbeiten, Lehrstellen oder ab 2022 auch duale Studiengänge gewonnen werden. Delo fährt keine Nachtschicht. Samstag und Sonntag seien grundsätzlich freie Tage.