Der Christkindlmarkt fehlt
Eines ist klar. Es ist richtig und wichtig, ja unvermeidbar, dass wir diese vierte, außer Kontrolle geratene Corona-Welle brechen. Bei all den beschlossenen Maßnahmen war die Absage der Weihnachtsmärkte in Bayern kaum zu umgehen. Trotzdem fehlt nun etwas in unserem Leben, bereits die abgesagten Christkindlmärkte hinterlassen ein Vakuum.
Was haben wir in der Vergangenheit nicht über den Wandel der Weihnachtsmärkte gewettert?! Dass die Getränke- und Essensstände überhandnehmen, dass sich Kommerz ausbreitet, Krippenfiguren nur noch selten verkauft werden, Glühwein umso mehr und dieser zusammen mit der obligatorischen Bratwurstsemmel zu bösem Sodbrennen führt, wobei umstritten ist, ob dies jetzt am Glühwein als solchem lag oder doch einfach an der Menge desselben. Egal. Es wird auch dieses Jahr keinen Weihnachtsmarkt geben. In Augsburg haben die Budenbetreiberinnen und -betreiber eingepackt, übrig bleiben ein leerer Rathausplatz und ein einsamer Christbaum.
Mit den Absagen aber fehlt ein Ziel, wohin man mit der Familie geht, wo man Freundinnen und Freunde traf. Ein Ort, wo Lichter leuchten, eine Blaskapelle Adventsmusik spielt, wo es heiße Maroni, Mandeln, Christbaumkugeln gab. Eines der kleinen Ereignisse eben, die einem mitteleuropäischen Jahr Struktur und Rhythmus geben.
Wir nutzen nun die Zeit, um Plätzchen mit den Kindern zu backen, haben erstmals ein eigenes Brot aus dem Ofen geholt, sind in den Adventsgottesdienst gegangen, lehnen uns in der plötzlich wirklich staderen Zeit auch mal zurück. Im Herbstwald soll es sich zudem gut joggen lassen.
Ja, der Fast-Lockdown, er macht Platz für neue Erlebnisse. Trotzdem bleibt die Hoffnung, dass das Treiben im Advent eines Tages wiederkehrt. Was machen Sie? Schreiben Sie es mir gerne per Mail.